Mittwoch, 3. April 2013

Back to work

Urlaub vor dem Abflug und die Osterfeiertage mitgerechtet habe ich am Osterdienstag nach knapp 8 Wochen wieder meine Arbeit aufgenommen. Das ist die mit weitem Abstand längste Zeit, die ich je arbeitsunfähig gewesen bin.
 
Nicht nur eine meiner Mitarbeiterinnen sagte mir, dass ich erstaunlicherweise erholt aussähe, damit hätten sie gar nicht gerechnet. Ich habe es anderer Stelle auch schon geschrieben: Damit hätte ich auch nicht gerechnet. Aber es ist tatsächlich so. Bei allen Einschränkungen, die als Folge der GaOP erst mal zu verkraften sind, habe ich mich wirklich erholt. Noch vor einem halben Jahr habe ich mit meinem Therapeuten darüber gesprochen, dass es sicher sinnvoll wäre, im Rahmen einer Kur oder medizinischen Maßnahme einfach mal aus allem raus zu sein. Und ich habe die Notwendigkeit auch gesehen, mich aber vor einer weiteren geplanten Fehlzeit gedrückt. In Gedanken kam das auch im Jahr 2013 nicht vor. 
Nun hatte ich in den 4 ½ Wochen in Thailand all das: Raus aus der Arbeit und auch raus aus den Verpflichtungen der Familie. Natürlich gab es in Thailand keine Anwendungen, wie sie in einer Kur durchgeführt würden. Obwohl, wenn ich da in der zweiten Hälfte so an meine Fussmassagen denke…
 
Die GaOP hatte mich vor allem körperlich beeinträchtigt. Die OP selbst mit der doch langen Narkose, die hohe Medikation mit Schmerzmitteln, die 5 Tage strenge Bettruhe, 2 weitere Tage mit wenig Aufstehen, all das wirft einen körperlich erst mal ziemlich zurück. Ich habe es aber geschafft (und das wird wohl auch aus den Postings der Krankenhauswoche deutlich), mich mental sehr gut zu fühlen. Die gesamte Situation habe ich Stunde für Stunde genossen, so schräg sich das auch anhört. Ich denke, dass hat einen wesentlichen Einfluss darauf, dass ich nunmehr tatsächlich umfassend erholt bin. Und auch die körperliche Heilung verlief dann dementsprechend schnell.
 
In die Arbeit selbst bin ich schnell wieder rein gekommen. Es gibt ja nicht wirklich umfassend Neues hier. Die Arbeit mache ich seit nunmehr knapp 13 Jahren – da holen einen 8 Wochen Abwesenheit nicht wirklich raus. Aber ich freue mich Stück für Stück wieder die grundsätzlichen Dinge aufzunehmen, die jetzt erst mal geruht haben. 
 
Merken tue ich die Belastung schon. Mit Fahrzeit bin ich knapp 11 Stunden unterwegs. Die Arbeitstage sind sehr lang, ich bin um 4:30 aufgestanden und gegen 21:30 Uhr wieder ins Bett gegangen. Und viel Lücke für mich ist da nicht mehr. Morgens und mittags jeweils dilaten, das dauert jetzt auch mit allem drum und dran eine knappe Stunde. Es bleibt morgens eine halbe Stunde fürs Frühstück mit Zeitung, abends 1 ½ Stunden für Familie und sonstige Kontaktpflege. Das war’s. Und das wird sich in den nächsten 5 Monaten auch nicht grundlegend ändern. Ab nächste Woche kommen noch die Kinder dazu, die wieder in die Schule und den Kindergarten gehen, dann werde ich wohl noch eine halbe Stunde eher aufstehen müssen. 
Ich hoffe nur, dass ich mir viel von meiner Ausgeglichenheit und Erholung über diese Zeit erhalten kann. So schnell wird es 4 ½ Wochen Thailand nicht mehr geben… Und auf eine Kur habe ich nicht wirklich Lust.

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