Donnerstag, 28. Februar 2013

Korrektur-Operation in der Supornclinic

Wie ich in den vorherigen Postings bereits geschrieben habe, gab es an einigen Stellen der kleinen Schamplippen oberflächliche Nekrosen, die noch abgetragen werden mussten. Außerdem war bei einer kleinen Schamlippe die Verbindung zur Vagina nicht wirklich gut, so dass die immer ein wenig nach unten hing. Das sah dann auch weniger schön aus.

Solche kleinen notwendigen Korrekturen werden nicht mehr im Aikchol-Hospital druchgeführt, sondern direkt in der Supornclinic. Dr. Suporn hat dort einen richtigen Operationssaal, der für kleinere Eingriffe geeignet ist.
Zunächst wurde in einem Untersuchungszimmer oberflächlich Emla-Salbe aufgetragen. Nach einer guten halben Stunde ging es dann in den OP-Saal. Die Emla-Salbe dient eigentlich nur dazu, dass die Spritzen für die örtliche Betäubung nicht so weh tun - es wird wirklich an alles gedacht.
Während der OP saß eine der Assistentinnen an meinem Kopf und hat mir leicht die Schulter gehalten. Mir ging es richtig gut und wir haben uns nett unterhalten während unten bei mir rumgeschnippelt wurde. Sie hat mich gefragt, ob ich Angst hätte: Kein Stück. Ich habe geantwortet, dass ich weiß dass ich hier in den allerbesten Händen wäre und ich würde mich freuen, dass es nach der OP wieder ein bischen schöner aussieht. Und dann darf es ruhig auch mal ein wenig pieksen!

Ansonsten ist für heute wieder ein wenig Ruhe angesagt. Eher mal wieder ein bischen zwischendurch im Bett liegen und vor allem nicht so viel laufen. Das reizt halt die Wunde wieder, weil sie durch die Bewegung nicht so gut verheilen kann. Das habe und werde ich beherzigen - und daher geht es gleich ins Bett.
Die NachOP war genauso unkomplizert wie die ganz große OP. Und ich fühle mich einfach gut dabei. Ich kann mich fallen lassen und relaxen - auch in solchen Momenten. Völlig verückt. Wer mich persönlich kennt weiß, dass das sonst bei mir nicht wirklich häufig ist. :-)
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie schön das ist!

Trip to Pattya

Die Supornclinic bietet in der Regel einmal wöchentlich einen Ausflug für ihre Patientinnen an. Es geht im Wechsel nach Pattaya und und das Beach House von Dr. Suporn.
Gestern bin ich mit nach Pattya gefahren. Es gibt ein übersichtliches Programm, welches auch für die geeignet ist, die noch nicht so ganz fit auf den Beinen sind. Um 9:30 Uhr ging es im Hotel los, die Fahrt nach Pattaya (rund 60km) dauert eine gute Stunde. Zunächst stand ein Besuch bei der World Gems Jewelry Shop auf dem Programm. Für alle, die mit geschliffenen Edelsteinen und edlem Schmuck etwas anfangen können sicher ein Paradies - ich steh da allerdings weniger drauf. Es gab aber auch richtige Kunstwerke. Leider waren Fotos dort verboten - sonst hätte ich hier sicher eins eingestellt. Das gewaltigste war ein ca. 1 m hoher toll gestalter Drachen aus Silber, dessen Oberfläche mit kleinen geschliffenen Edelsteinen komplett besetzt war. Kostenpunkt: 5.800.000 Baht. Es gibt von dem Teil nur 10 Stück, aktuell wurde Nummer 6 verkauft. Wer also Interesse hat - der Umrechnungskurs liegt aktuell bei 1:39, also ist man mit rund 150.000 EUR dabei....
In dem dazugehörigen Shop kann man jedweden Schmuck mit allen möglichen Edelsteinen in allen Preislagen kaufen.  Gefühlt würde ich sagen, ein Bruchteil des Preises als vergleichbarer Schmuck in der Heimat. Man muss das halt mögen, dann ist die Auswahl wirklich überwältigend. Und das nötige Kleingeld mitbringen!

Anschließend sind wir noch ein wenig in einen Souvenir-Laden gegangen, weil doch die ein oder andere noch ein paar Andenken mitnehmen wollte. Da Chonburi ja keine Touristen hat gibt es solche Läden hier auch nicht so.

Impressionen aus der Thai-Show
Das Mittagessen gab es in dem Nongnooch Tropical Garden. Ein wirklich leckeres Buffet mit reichhaltigem Thailändischen Essen - das ist ohnehin richtig köstlich. Das Restaurant liegt am Rande eines schönen Parks, der wirklich nett gestaltet ist. Von mir aus wäre die Gartenlandschaft dieses Parks das liebste nächste Ziel gewesen. Dort gibt es viele Orchideen und Palmengärten - bestimmt wunderschön. Aber für einige, die nicht so beweglich sind, halt weniger geeignet. Auf dem weiteren Programm standen dann zwei doch sehr touristisch aufgemachte Attraktionen. Die erste ist eine thailändische Show, in der Tänze aus den verschiedenen Regionen Thailands aufgeführt wurden. Aber auch so etwas wie Thai-Boxen (sehr künstlich dargestellt...). Mir hat persönlich am besten eine Percussion-Group gefallen. Eine große Gruppe mit den unterschiedlichsten Trommeln, die perfekt aufeinander abgestimmt ein Stück aufgeführt haben. Very nice!!!
Elefant beim Dart-Werfen - wer das mag...
Und dann ging es nahtlos weiter zur Elefanten-Show. Ich hatte ja keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Wer mag kann sich auf einem Elefanten fotografieren lassen - für frisch Operierte weniger empfehlenswert. Dann haben die Elefanten alle möglichen Kunstücke aufgeführt. Von Fußball über Kegeln, Dart-Spielen bis hin zum Dreirad-Fahren. Wer auf sowas steht: Vielleicht ganz nett. Ich persönlich brauche das nicht. Mir tat es leid, dass hier Tiere den ganzen Tag für Horden von Touristen im Stundentakt irgendwelchen Blödsinn machen müssen.
Das gleiche gilt für einige an einer kurzen Kette angeketteten Tiger - wer mag kann hier auch ein Foto von sich und Tiger aus nächster Nähe haben...
Nach einem kurzen Besuch in einem kleinen Tiergehege ging es dann mit dem Bus zurück nach Chonburi.
Es war schön, einmal einen Tag etwas anderes zu machen als nur im Hotel zu sein oder hier in der Umgebung sich ein wenig die Zeit zu vertreiben. Insofern eine sehr schöne Abwechslung, vor allem wenn wir frisch operierten nur wenig Möglichkeiten haben, wirklich längere Strecken zu Fuß zu gehen.
Wäre ich hier im Urlaub: Ich denke diese Attraktionen hätte ich mir gespart. Da wäre mir ein Ausflug raus aus der touristischen Umgebung auf Land viel lieber gewesen - aber das ist auch persönliche Geschmackssache.
Von Pattaya und dem dortigen Touristenrummel haben wir nichts mitbekommen - vielleicht auch gut so (für mich).

Es gab auch richtig schöne Begegnungen: Ich habe auf dem Ausflug eine total nette Spanierin kennengelernt - wir haben viele Gemeinsamkeiten bei uns entdeckt. Trotz der englischen Sprachbarriere auf beiden Seiten. Das haben wir dann am Abend auch gleich fortgesetzt....Das ist nach wie vor das was mir hier am meisten Freude macht: Mich mit Frauen aus aller Welt zu unterhalten. Und der Ausflug ist da ein willkommener Anlaß. Für nächste Woche habe ich auch schon gebucht: Es geht dann ins Beach-House. Und das ist wieder mit mehr Relaxing...

Dienstag, 26. Februar 2013

Zweite Nachuntersuchung bei Dr. Suporn

Ich komme gerade aus der Supornclinic vom zweiten Nachuntersuchungstermin. Medizinisch ist alles weiterhin beim Alten.
Aber von jetzt an soll ich die Dilation verändern: Bisher war das rein statisch - d.h. der Dilator wird gerade in die Vagina eingeführt (dauert bei mir ca. 6-8 min. bis 18cm Tiefe) und dann dort mit leichtem Druck festgehalten. Man kann in der Zeit machen was man will, eine Hand ist halt belegt durch das Festhalten des Plastikbandes, mit dem der Dilator in die Vagina gedrückt wird. Letzt habe ich in der Zeit telefoniert - eigentlich eine ganz lustige Vorstellung, oder?
Der herausgerissene Boden vor meinem Hotelzimmer...
Ab jetzt soll ich die sogenannte "Dynamic dilation" anwenden. Die funktioniert im Moment so, dass der Dilator wie oben beschrieben eingeführt wird, dann aber nicht starr fixiert wird, sondern in kleinen kreisenden Bewegungen bewegt wid (wie "umrühren"). Das Ganze dann 15 min. mit der Größe M. Anschließend darf ich ab jetzt auch die Größe L benutzen. Die hat statt 32 nun 34 mm Durchmesser, d.h. die Vagina wird im Umfang um 6,3 mm mehr gedehnt. Wenn man das Teil sieht - das ist schon gewaltig. Hier kommt es im Moment aber (noch) nicht darauf an, die volle Tiefe zu erreichen. Und es wird auch nur 5-10 min. "umgerührt".

Also: Irgendwas nebenbei machen wird dann irgendwann recht anstrengend, weil ja alles mit üppig Gleitcreme versorgt werden muss, das matscht alles voll, inkl. beider Hände... Da wäre vielleicht ein abwaschbares Outdoor-Handy eine gute Idee :-), wenn man unbedingt noch telefonieren will!

Der neue Boden wird vor meinem
Hotelzimmer verlegt!
Ach ja, ab Donnerstag gibt es das Ganze dann auch 3 mal täglich - die Anforderungen an mein Tagespogramm steigen also an!

Am Donnerstag werden in einem weiteren Termin außerdem die Nekrosen abgetragen und die linke Schamlippe korrigiert - das sieht im Moment wirklich nicht gut aus. Das wird unter örtlicher Betäubung in der Supornclinic gemacht und ist wahrscheinlich recht schnell erledigt. Wird jedenfalls ganz gelassen von Dr. Suporn so gesagt (Ich denke, der wird es auch wissen...)

Und zum Schluss noch ein paar Jokes am Rande. Heute nach dem Frühstück (gegen 10) war schon der Zimmerservice da, die kommen sonst immer erst am frühen Nachmittag. Gegen halb 11 bin ich dann in die Supornclinic gegangen, um Mirim mit Ihrer Haartransplantation zu besuchen. Vor meiner Zimmertür fand ich eine Baustelle vor: Der gesamte Boden war abgerissen und gerade wird ein neuer Teppich verlegt. Das machen die hier mal eben an einem Tag im laufenden Betrieb...
Damit habt Ihr auch wieder ein paar Bilder...

Morgen geht es einen Tag nach Pattaya - ich werde davon berichten!

14. Tag nach der OP: Einfach Zeit haben

Inzwischen machen sich doch einige Menschen sorgen, die hier regelmäßig mitlesen, weil ich jetzt 3 Tage nichts von mir habe hören lassen.
Zur Beruhigung: Mir geht es weiterhin gut / besser. Die Nekrosen an der linken kleinen Schamlippe sind immer noch da - heute nachmittag ist wieder eine Nachuntersuchung von Dr. Suporn, da werde ich mehr erfahren. Die werden auf jeden Fall noch abgetragen solange ich hier bin. Leider ist die "kleine" Schamlippe auch ziemlich geschwollen, so dass sie die "großen" bei weitem in den Schatten stellen. Das sieht im Moment leider weniger ästhetisch aus. Die Assistentinnen sind da aber ganz gelassen... so sollte ich auch ein wenig Geduld mitbringen. Die OP ist schließlich erst 2 Wochen her und ich bin erst seit einer Woche wieder im Hotel - es scheint eine Ewigkeit!

Das ist etwas was ich hier unendlich genieße - einfach Zeit haben. Morgens und abends die Dilation - das ist gut zu verkraften. Ein ausgiebiges Frühstück - das reicht bei mir dann für den ganzen Tag, d.h. es bleibt meine einzige Mahlzeit. Wenn wir Lust haben setzen wir uns ein wenig in die Hotellobby und treffen dort (manchmal) einige andere von uns. Wir gehen ein wenig spazieren und schauen uns in den Geschäften um. Und mindestens jeden zweiten Tag fahre ich in die Klinik um andere Frauen dort zu besuchen. Ansonsten lese ich wenig, Mail, Facebook und Blog sind im Moment nicht mehr ganz so wichtig - und Miriam und ich quatschen den ganzen Tag. Über uns, wie wir sind, wie wir sein wollen, natürlich über andere :-), über Beauty, über Miriams anstehende Veränderungen usw. usw.
Halt alles so Themen die (TS-) Frauen so interessieren. Und damit ist unser Tag sehr reichhaltig gefüllt. Ich kann es genießen nicht mehr jeden Tag wie zu Hause in einem engen Zeitkorsett von all den Familienaufgaben hin zur Arbeit und abends wieder Familie hin und her zu wechseln - ohne je wirklich Zeit für mich zu haben. Selbst so etwas wie Epilation oder SHG sind ja letztlich auch Stationen in einem dicht gepackten Tagesablauf, auch wenn ich sie gerne mache.
Und so - ich traue es mich kaum zu sagen - ist es schön von der Arbeit frei zu sein und auch von allen familiären Aufgaben. Manchmal kurze Absprachen am Telefon, ansonsten bin ich im Moment nicht zuständig. Aber wir telefonieren jeden Tag mindestens einmal und meist auch ganz ausgiebig. Ich freue mich von zu Hause zu hören, was die Kinder so machen, ab und zu auch mal eins am Telefon zu haben.  Ich werde mich freuen, in 14 Tagen wieder zurückzukommen - aber diese 14 Tage werde ich hier genießen - jeden einzelnen!!!
Den Schnee in der Heimat kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Ich laufe hier seit dem ich hier bin nur in Sommerklamotten rum. Wer auch immer mich vom Flughafen abholen wird: Eine dickere Jacke wäre nicht schlecht. Denn bis ich die schönen Sommerröcke alle wieder auspacken kann wird es ja dann doch noch eine Weile dauern....
Heute nachmittag gibt es eine weitere Untersuchung bei Dr. Suporn, morgen gibt es einen Ausflug nach Pattaya und ich wollte auch noch etwas über FFS schreiben. Themen gibt es also noch genug - ihr werdet die nächsten Tage wieder etwas mehr von mir hören. Und Bilder werde ich dann auch noch mal einstellen.
An alle die diese Zeilen lesen viele liebe Grüße in die weit entfernte Heimat!

Freitag, 22. Februar 2013

10. Tag post OP: Erste Nachuntersuchung nach der KH-Entlassung

So langsam kommt in mein/unser Hotelleben ein wenig Routine. Der Tagesablauf hat sich gut eingespielt. Um 07:00 Uhr stehe ich auf, als erstes steht die Dilation auf dem Programm. Nach wie vor lautet die Anweisung zweimal täglich die Dilation durchzuführen. Der Dilator mit Kondom und jeder Menge Gleitgel wird langsam in die Neo-Vagina eingeführt. Das geht langsam aber es geht. Es ist auch nicht besonders schön, aber auszuhalten. Wenn der Dilator die Scheidentiefe erreicht hat wird er nach wie vor mit Hilfe des Plastikstreifens eine halbe Stunde an seiner Stelle gehalten. Die Scheidentiefe beträgt immer noch 19cm, am Ende der Dilatation auch manchmal ein wenig mehr.

Dilatator mit dem schicken Buch, in dem sich
insgesamt 4 Stück befinden - edel!
Nach dem Abduschen wird die Neovagina noch mit Betaidine (Betaisadona? sieht jedenfalls so aus) und einer Wundsalbe außerlich gepflegt. Mit dem Zusammensuchen aller Utensilien, Duschen, Pflege und aufräumen ist da locker eine Stunde Zeit mit verbracht. Abends um 19:00 Uhr folgt dann die gleiche Prozedur noch einmal. Ich bin froh, dass das doch recht einfach funktioniert und auch danach ohne wirklich größere Schmerzen abgeht. Alle Schmerzmittel habe ich abgesetzt.

Die ganz großen Schwellungen gehen inzwischen deutlich zurück, sind aber immer noch erkennbar vorhanden. Deshalb können sich die großen Schamlippen noch lange nicht zu einem schmalen Spalt schließen. Aber der Anblick wird immer weiblicher und schöner!

Heute war dann die erste Nachuntersuchung bei Dr. Suporn.
Zunächst wurden die Fäden an den äüßeren Schamlippen gezogen - das war praktisch nicht zu spüren.
Dann folge die eigentliche Nachuntersuchung.
Die Supornclinic in Chonburi
Am unteren Ende des Scheideneingangs haben sich ein paar kleine oberflächliche Nekrosen gebildet (Hatten mir die Assistentinnen auch schon gesagt). Die sind aber nicht weiter problematisch, weil das umliegende Gewebe sehr gesund ist und sie werden in einer der kommenden Nachuntersuchungen abgetragen. Insgesamt sind sowohl die Assistentinnen von Dr. Suporn als auch er selbst mit dem Heilungsverlauf sehr zufrieden.

Ich war heute auch das erste mal außerhalb vom Hotel spazieren - überhaupt kein Problem. Ich sehe aber hier im Hotel auch andere Frauen, die sich (bei annähernd gleicher Zeit nach der OP) noch bedeutend behutsamer und steifer bewegen. Ein so guter Heiligungsverlauf ist also nicht bei allen so, aber sehr viele sind hier ziemlich fit auf den Beinen.

Über die allgemeine Freude darüber, dass ich diesen Schritt nun für mich getan habe kommt nunmehr mit zunehmender Heilung (weniger Schmerzen, etwas weniger Schwellungen) auch immer mehr ein Gefühl für meinen neuen Köper auf. Ich habe versucht über Berührung herauszufinden, ob ich (vom Körpergefühl her) immer noch meinen Penis anfasse oder die Vagina. Es gibt kein Gefühl mehr für das alte Geschlechtsteil. Es ist so, als hätte es immer schon genau so sein müssen und es fühlt sich an der richtigen Stelle an. Ich weiß nicht, ob man das so nachvollziehen kann, aber ganz am Anfang nach der OP (da konnte ich natürlich nichts anfassen) hatte ich unter dem Verband immer noch ein Gefühl für den Penis - wohl wissend, dass der an dieser Stelle gar nicht mehr sein kann.  Das hat sich völlig geändert.
Der Blick in den Spiegel im Badezimmer zeigt mir dann auch einen Körperteil, der nunmehr auch zu meinen inneren Empfindungen und Bildern von mir gehört. So wie es immer schon hätte sein müssen. Und das ist gut so.



Mittwoch, 20. Februar 2013

20.02.2011: Familienouting

Der 20.02.2011 ist für ein ganz besonderer Tag gewesen. An diesem Tag habe ich meiner Frau erklärt, was eigentlich mit mir los ist. Wir haben ein einen ganzen Abend zusammengesessen und uns über so vieles bislang Unausgesprochenes unterhalten. Es ist uns gelungen unsere Beziehung zueinander neu zu gestalten und so konnten wir viele Dinge in den letzten beiden Jahren gemeinsam und mit gegenseitiger Unterstützung durchstehen. Und natürlich gab und gibt es viele weitere Gespräche.
Dafür bin ich unendlich dankbar. Dass unsere Familie nicht zerbrochen ist, ist für mich das größte Geschenk. Es hat keine geringere Bedeutung als das Versprechen, welches wir uns gegeben haben als wir geheiratet haben. Und ich weiß auch, dass das keineswegs selbstverständlich ist.
Vielen Dank, ich freue mich, wenn ich wieder zu Hause bin.

Dienstag, 19. Februar 2013

Krankenhausentlassung und erste Dilation

Heute, genau eine Woche nach der GaOP ist es nun soweit. Die Entlassung aus dem Krankenhaus steht an.
Um 6:00 Uhr wurde als erstes der Katheder geblockt. Anders als ich dachte ging es aber nicht darum, die Blase schon mal zu füllen, sondern ob ich ein Gefühl für die gefüllte Blase habe. Punkt 8:00 kommt Dr. Suporn und los gehts. Zunächst erklärt Dr. Suporn einmal theoretisch die komplette Pflege. Die Assistentin hat mich vorher schon darauf hingewiesen, dass am besten keine Zwischenfragen stelle, ich könne alles auch noch mal später mit den Assistentinnen im Hotel besprechen. Die können das aber auch tatsächlich viel besser vermitteln.
Dann wird die Blockung des Kathethers aufgehoben und dieser dann gezogen. Das ist weniger schlimm als es sich anhört.
Als nächstes muss die "Vaginal Packing" enfernt werden. Der Zugang war wohl irgendwie vernäht, denn erst müssen ein paare Fäden durchtrennt werden. Und dann holt er Mullbinden aus der Vagina. Ich weiß nicht wieviel, jedenfalls ohne Ende. Die lag wohl dicht gepresst in einer Art Kondom, welches als letztes entfernt wird.
Dann kommt das Dilation-Set zum Einsatz. Für den Anfang die mittlere Größe und zunächst wird festgestellt, wie tief die Vagina überhaupt ist. Bei 19cm ist der Dilator am Anschlag. Ein langes, rechteckiges Stück Plastikplane, auf deren einen Ende man liegt, wird zwischen den Beinen hindurch nach oben gezogen - und nun bitte eine halbe Stunde festhalten. Das ist die Dilationsdauer für den Anfang. Dann unter der Dusche alles sauber machen.
Anschließend werden die Nähte mit Betaisadona und einer Wundsalbe gepflegt. Fertig. Bitte Anziehen. Natürlich Damenwäsche und mit einer Damenbinde.
Ich mache mich ans packen, zwischendurch ohne Ende Trinken. An dem Vormittag trinke ich insgesamt 3 1/2 Liter Wasser. Das ist nämlich die Fahrkarte ins Hotel: Wasser lassen können. Bis wir schließlich abgeholt werden war ich drei mal auf dem Klo. Also kein Problem.
Das Packen übernehme ich selbst, ich fühle mich richtig fit. Gegen 12:30 werden wir vom Taxi der Supornklinik abgeholt und ins Hotel gebracht. Dabei lerne ich auch eine andere Deutsche kennen, die heute ihre Voruntersuchungen hatte und am Donnerstag operiert wird. Das ist auch schön noch weiteren heimatsprachlichen Austausch zu haben.
Im Hotel packt die Betreuerin von der Supornclinik erst mal alle Sachen aus, die jetzt so für mich gebraucht wird. Einen großen Stapel Einmalunterlagen, massenhaft Binden, Gleitcreme, medizinische Kondome, Arzneien, halt alles was so benötigt wird. Es gibt sogar einen Wecker, damit ich weiß, wann die 30 min. für die Dilation um sind! Eins muss ich wirklich sagen: Das ist hier durchorganisiert bis in die kleinsten Details.

Am Nachmittag darf ich dann das ersta mal im Hotel noch angeleitet bougieren. Um es knapp zusammenzufassen: Es gibt weiß Gott angenehmere Dinge im Leben, aber es ist auch nicht so schmerzhaft, dass es nicht auszuhalten wäre. Im Moment benutze ich aber auch nur die Größe M. Die Größe L wartet noch ein wenig in der schicken Buchschatulle...und irgendwann soll das Ganze ja auch 3 mal täglich stattfinden....

Alles in allem muss ich sagen, dass es mir nach einer Woche unerwartet gut geht. Und so darf gerne der Heiligungsverlauf in den nächsten Tagen weiter gehen. Am Freitag ist die nächste Visite in der Supornclinic, mal sehen, ob Dr. Suporn dann auch immer noch so zufrieden ist.

Bei der Gelegenheit möchte ich noch mal was erklären: Die Supornclinic ist ein kleines Gebäude in direkter Nähe zum Hotel, in dem Beratungen, Voruntersuchungen und kleinere Eingriffe durchgeführt werden. Die großen Operationen jedoch werden ausschließlich im Aikchol-Hospital durchgeführt, welches einige Kilometer entfernt liegt. Hier hat Dr. Suporn eine ganze Etage angemietet und hat dort auch richtige große Operationssäle zur Verfügung. Wenn alles glatt läuft werde ich also in das Aikchol-Hospital nicht mehr müssen, die gesamten weiteren Nachuntersuchungen finden hier in der Supornklinik statt.

Nun neigt sich auch hier der Tag seinem Ende zu und ich werde mich nach all der Aktivität heute sicher etwas eher zur Ruhe begeben.

Montag, 18. Februar 2013

18.02.2011: erstes öffentliches Outing (6. Tag post OP)

Es ist heute exakt 2 Jahre her als ich mich das erste mal traute mich überhaupt irgendeinem anderem Menschen zu outen. Durch meine Recherchen bin ich auf die Selbsthilfegruppe txkoeln getroffen, die sich jeden Freitag abend in Köln im Stollwerkhaus trifft.
Auf den Veranstaltungskalender habe ich gar nicht geschaut, und so bin ich mitten in einen Themenabend zum folgenden Thema geraten:

"Umgang mit schwierigen Situationen - Erfahrungsaustausch und Diskussion
Leider kommt es immer noch vor, dass insbesondere transidentische Frauen in der Öffentlichkeit ausgelacht oder sogar angepöbelt werden.
Was bedeuten solche Situationen für die Betroffene? Wie begegnet man solchen Situationen am besten? Darüber diskutieren wir heute und zeigen Lösungen auf."


Zu Gast war der Dipl. Psychol. Bernhard Breuer, der sehr viel Erfahrung  in der Begleitung Transidenter Menschen hat. Das Thema als solches war ja eigentlich wenig geeignet jemandem wir mir, der sich in diese Gruppe gezittert hat, Mut zu machen, sich genau in diese schwierigen Situationen hineinzubegeben. Ich bin dort natürlich noch als Mann hingegangen, eine Möglichkeit als Frau gab es für mich in dieser Zeit noch nicht. Ich hatte Angst und war gehemmt, aber trotzdem froh andere Transfrauen kennenzulernen. Welche, die auch 1,90m groß sind, welche, die risiege Schuhe benötigen, welche, die sich irgendwann trotz aller Widrigkeiten auf den Weg gemacht haben. Wenn andere das können, warum sollte es mir verwehrt sein?

Nach der Gruppe habe ich mich noch mit Herrn Breuer im Café getroffen und Möglichkeiten der Begleitung besprochen. Mir war eigentlich sofort klar, dass ich zu Herrn Breuer will und sonst nirgends. Die formalen Schwierigkeiten konnte ich gut umschiffen und so konnten wir bereits nach einem Monat eine probatorische Sitzung machen und sind dann sofort in den begleitenden Prozess übergegangen. Günstiger hätte dieser erste Abend für mich nicht sein können. Die Entscheidung für Herrn Breuer habe ich nicht nur zu keiner Zeit bereut, ich empfinde sie aus jetziger Sicht (ich bin ja immer noch da) als eine sehr kompetente Lebensbegleitung und als gute Möglichkeiten Entscheidungen im Trans-Prozess kritisch zu reflektieren.

2 Jahre später sitze ich jetzt im Krankenhausbett mit meinem schönen Blick auf die Bucht vor Chonburi und lasse das Revue passieren. Was ist nicht alles in den zwei Jahren passiert - wie habe ich mich in vielen Dingen verändert. Äußerlich wie innerlich. Wenn ich alte Fotos schaue bin ich mir inzwischen richtig fremd geworden, auch wenn ich das natürlich auch bin. Es ist doch Teil meiner Geschichte. Aber ich bin in meiner neuen Rolle angekommen und lebe diese auch mit Selbstverständlichkeit. Vieles ist vielleicht kompromissbehaftet,manches nicht perfekt, es ist aber authentisch und ich schäme mich nicht dafür. Und ich habe auch keine Lust mich von einem Rollenklischee ins nächste schubsen zu lassen.

Morgen wird es wieder mehr aus dem KH zu berichten geben: Entfernung des Katheters, des Vaginal-Packings, das erste Bougieren, ob meine Köperfunktionen es auch so tun, wie sie es sollen... Ich werdet es hier lesen können.




Sonntag, 17. Februar 2013

5. Tag: Ende der Bettruhe

Heute morgen wieder Visite von Dr. Suporn. Jetzt ist der 5. Tag und ich darf in Begleitung einer Schwester ein wenig laufen. 2 bis 3 mal am Tag. Immerhin. Als ersteres will ich zur Toilette - ich hatte ja seit der OP keinen Stuhlgang und habe mich mit dem Essen auch entsprechend zurückgehalten. Er hat mir aber wenig Hoffnung gemacht: Durch das Vaginal-Package ist der Ausgang zumindest erschwert und ich darf auch nicht viel drücken. Wenn ich Pech habe heißt das bis Dienstag warten!
Die zweite Aktion wird Duschen. Das ist auch mehr als überfällig. Auch hier ist wieder alles perfekt vorbereitet: Eine entsprechende antisptische Waschlotion ist da genauso wie alles andere was so gebraucht wird.
Außerdem habe ich mir durch die blöde Klimaanlage jetzt doch noch eine Erkältung eingefangen, bekomme jetzt aber direkt Medikamente dafür. Das ist halt der Vorteil wenn der Arzt nicht weit ist.

Heute nachmittag kam Miriam vorbei und auch noch Besuch aus Belgien und Australien. Es ist halt International. Schön finde ich, dass sich hier so viele umeinander kümmern.
Mein Nachmittagsspaziergang hat sich dann auf zwei mal duch das Zimmer beschränkt. Das ging aber eigentlich ganz gut. Ich hoffe, dass ich morgen mal einen längeren Ausflug über den Flur machen darf.

Heute abend habe ich wieder leichtes Fieber (37,8), auch da hoffe ich dass das im Griff bleibt.
Vom Abendessen habe ich genauso wie vom Mittagessen nur ein Drittel gegessen. Ich muss ja jetzt doch noch 1 1/2 Tage durchhalten.

 Bei mir sind erste Beschwerden eingegangen, ich hätte ja heute noch nichts geschrieben. Na ja, dafür muss ja auch erst mal was passieren. Hier ist der Tag jetzt um, ihr in Deutschland habt noch frühen Nachmittag. Also um ein bischen Geduld muss ich doch bitten...!

Samstag, 16. Februar 2013

4. Tag post OP: Verband kommt ab

Heute morgen wurde ich mit der Mitteilung überrascht, dass nunmehr der äußere Verband abkäm. Noch schnell ein paar Bilder für die Nachwelt mit Verband, dann das abnehmen des Verbandes und der Wunddrainage. Das war alles in allem wenig schmerzhaft - gut dass das vorher ganz glatt rasiert war. Etwas empfindlicher sind da schon die Stellen zwischen den Schamlippen, dass piekst dann doch einiges mehr.

Dann kommt um 8:00 Uhr Dr. Suporn, der sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis zeigt. Ehrlich gesagt sind mir da auch ein paar Steine vom Herzen gefallen, denn reinschauen konnte ich bis jetzt ja auch nicht.
In der Tasche der Supornclinic, die alles erforderliche enthält, gibt es auch einen Spiegel. Dr. Suporn erklärt mir genau, wo was ist. Das ist schon stark. Mein erster Blick auf das neu geschaffene Genital - mein Genital.
Es ist alles noch dick geschwollen, vor allem die kleinen Schamlippen. Es ist noch lange nicht "schön". Aber bis alle Schwellungen wirklich weg sind wird es noch einige Monate dauern.
Es stellte sich leider heraus, dass auch noch der Katheter gewechselt werden muss. Das Ziehen war völlig problemlos. Aber das Legen des neuen Katheters war dann doch eine eher schmerzhafte Angelegenheit. Aber ich wollte ja als wichtigstes Kriterium "Sensation", als Gefühl - und das habe ich auch bekommen.

Ansonsten sitzte ich hier wieder vor dem wunderschönen Panorama und genieße die Aussicht auf den Golf von Thailand. Schmerzen habe ich immer noch, auf Nachfrage bekomme ich da aber ordentlich was gegen. Aber kein Morphin mehr. Schwer fällt mir vor allem das Sitzen im Bett. Es ist die einzige Möglichkeit etwas gescheit zu schreiben geht aber ziemlich schnell auf den Steiß. 5 Tage strikte Bettruhe ist hart. Sehr hart. Denn es ist ja nicht so, dass man nicht wirklich könnte. Allerdings muss da unten erst mal alles so festwachsen, dass es der Belastung vom Aufstehen auch gewachsen ist.
Aber was froh stimmt: Das ist morgen der Fall. Da darf ich aufstehen, duschen, auf Toilette gehen, über den Flur laufen, alles in Begleitung und wahrscheinlich auch nur wohldosiert - aber immerhin.
Über welche kleinen Dinge im Leben man sich so freuen kann. Ich bin jedenfalls gespannt auf morgen.

Freitag, 15. Februar 2013

15.2.2011: Der Bart muss ab (3, Tag post OP)

Nachdem sich ja bereits mein Entschluss zum Wechsel im zweiten Halbjahrn 2010 angekündigt hatte  traf ich die entgültige Entscheidung Ende Januar 2011 (siehe entsprechender Post). Ich hatte mir jetzt einen genauen Plan gemacht, dazu gehörte auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Und da wollte ich auf keinen Fall mit einem Vollbart auftauchen.
Blick ins Krankenzimmer mit Blumenstrauß für den
Valentinstag
Also habe ich am 14.2.2011 noch ein paar Fotos gemacht, wie ich denn so mit Bart aussah. Und beim Frühstück am 15.2. war er dann ab - ohne mit irgendwem zu sprechen. Das war für mich das vielleicht allerschwierigste: Ich konnte zwar etwas machen, was aus meiner Sicht auch sinnvoll war, ich konnte da aber noch nicht mit irgendwem drüber sprechen. Auch nicht in meiner Familie.
Die Aktion wurde kommentiert mit: "Ach, jetzt hast Du den Bart auch abgemacht". Ach hätte ich nur sagen können warum! Solche Gelegenheiten gab es ja vorher auch schon zuhauf, ich habe sie aber alle nicht genutzt. Das ist ein für mich sehr trauriger Teil meines Weges, weil er andere Menschen verletzt hat. Das wollte ich nicht und es tut mir auch sehr leid  Einfach machen ohne Erklärung ist natürlich nicht sehr emphatisch. Es war wohl einfach Angst vor einem völlig ungewissen Etwas, was da in Zukunft aus mir würde. Wenn ich nochmal an dieser Stelle stehen würde: Das würde ich gewiss anders machen. Es kommt in der Regel nicht so schlimm wie man es sich in seinen dunkelsten Träumen ausmalt. Auch nicht bei einer Transistion.

Blick auf den Golf von Thailand im Sonnenuntergang
Das sind so die Gedanken die mir durch den Kopf gehen, während ich hier heute im Krankenbett liegend aus dem Fenster auf den Golf von Thailand schaue. Im Wasser spiegelt sich wunderschön die Sonne, leider sind meine Möglichkeiten für Fotos mobilitätsbedingt etwas eingeschränkt. Die Tage verlaufen jetzt alle nach dem gleichen Muster, übermorgen werde ich dann wohl das erste Mal über den Flur laufen dürfen.


Aber die Zeit ist überschaubar. Meine Begleiterin ist heute mittag auch eingetroffen. Das ist auch schön - weil ich mich endlich mal mit jemanden einfach so austauschen kann, ohne Sprachbarriere. Aber es strengt auch an und nach 2 Stunden musste ich mal wieder eine Runde schlafen gehen. Das ist schon extrem: Mindestens die Hälfte des Tages verbringe ich schlafend - und ich habe auch keine Probleme nachts zu schlafen. Nur das umdrehen ist immer ein mittlerer Akt.

Donnerstag, 14. Februar 2013

2.Tag post OP

Da mich jetzt doch enige besorgte Nachfragen erreicht haben: Ja, mir geht es recht gut. Gestern habe ich den ganzen Tag verschlafe -  da macht sich wohl das Morphin bemerkbar. Und so richtig Lust was zu schreiben war dann auch nicht.
Der Tagesablauf scheint hier immer gleich zu sein: Um 6 Uhr Überfall der Schwestern mit Blutdruck, Puls Temperatur. Jede macht ihrs, und so sind sie schnell wieder draußen.
Dann kommen noch ein paar verbei um sich nach meienm Wohlbefinden zu erkundigen. Dazwischen dannn die MA von Dr. Suporn, die auch mal etwas mehr englisch spricht.
Dr. Suporn kommt pünklich um 8:00 Uhr für die Visite.
Gestern nachmittag gab es dann plötzlich etwas Leben hier. Ich meinen üblichen Hautausschlag bekommen und konnte niemandem begreiflich machen, dass das weder juckt noch wegtut. Außerdem hatte ich leichtes Fieber. Na ja, Schmerzen sowieso.
Mit den Schmerzen ist das sowieso irgendwie lustig. Da tut mir irgendwas in der Penisspitze weh, von der ich aber genau weiß, dass sie jetzt ganz sowanders ist. Oder die Haus vom Penis (normalerweise halt außen, die jetzt die Innnenseiten der großen Schamlippen sind.Ml sehen, wie sich das so anfühlt, wenn da mal abgeheilt ist und auch angfasst werden darf.

So für mich wird es jetzt mal etwas Zeit mich wieder anders hinzulegen. Schön, dass so viele mitlesen und bei mir sind.

Dienstag, 12. Februar 2013

OP-Tag

vor rund 10 Stunden bin ich in den OP gebracht worden, seit gut 3 Stunden wieder (erstaunlich) wach. Und tatsächlich kann ich einpaar Zeilen schreiben.
Gestern abend gab es noch ein paar Einläufe zur Darmreinigung und eine Intimrasur.
Schlafen ist bei den harten Betten trotz zweiter Matratze nicht sooo entspannend. Um 6 Uhr wecken. 3 Schwestern stürmen das Zimmer: eine misst den Blutdruck, eine die Temperatur und die dritte den Puls. Und dann waren sie auch shon wieder weg.
Ich habe dann erst mal gemütlich geduscht und anschließend bis um 8 ein Paar Kapitel aus dem 2. Band der Panemtrilogie gelesen. Ja, und dann ging es los. Im OP-Saal war erste einmel ein ganzer Bienenschwarm von Schwestern, die mich auf die OP vorbereitet haben. Dr. Supon kam, hat das erste Foto gemacht. Und dann ging das Licht aus. Jedenfalls für mich.

Und jetzt liege ich hier und versuche ein wenig zu schreiben. Das klappt aber erstaunlich gut, auch wenn es mir jetzt etwas zu viel.

Daher morgen mehr!

Montag, 11. Februar 2013

Letzter Tag vor der OP: Krankenhausaufnahme

Heute morgen beim Aufstehen weiß ich: Das ist der letzte ganze Tag vor meiner GaOP. Ich gehe frühstücken (ein paar leichte Sachen) und dann meine Sachen für das Krankenhaus packen. Um 11:00 Uhr geht es in die Piano Bar. Dort ist erst mal Abschied angesagt. Rachel aus England und Erin aus Canada werden nicht mehr im Hotel sein, wenn ich aus dem Hospital zurück bin. Rachel fliegt morgen über Amsterdam zurück nach England, Erin wird noch bis Freitag in Bangkok sein und dann im 2 mal Umsteigen zurück nach Winnigpeg in Canada fliegen. Wir tauschen noch unsere E-Mail-Adressen aus. Mal sehen ob ich ein paar internationale Kontakte halten kann.

Blick vom Fenster ins Zimmer


Um 12:00 werde ich vom Bus der Supornclinic abgeholt und ins Hospital gebracht. Da beziehe ich vorübergehend einen Übergangsraum, weil mein Zimmer noch gereinigt werden muss. Blutdruck, Temperatur und Gewicht (ändert sich das so stark über Nacht???) werden erneut kontrolliert. Dann wieder zurück in die Supornclinic.
Blick ins riesengroße Krankenhauszimmer
Dort erhalte ich von meiner Überzahlung das Geld für das Hotel.
Ein kurzer Abstecher zurück zum Hotel (das sind gut 100m, sehr angenehm) und direkt wieder zur Supornclinic. Dort gibt es so etwas wie einen Aufklärungsbogen. Dass die OP nicht rückgängig zu machen ist. Dass die Dilation ganz wichtig ist und auch nach der Heilung von rund einem Jahr lebenslang weitergeführt werden muss (alle 1-2 Wochen). Es ist halt anstrengend Frau sein zu wollen. Jede Seite muss einzeln unterschrieben werden.
Lustig ist der Bogen für den Psychologen. Da muss ich auf der einen Seite eine Person malen, auf der anderen ein Haus, eine Gruppe von Personen und einen Baum. Wow, meine Zeichenkünste werden auch noch ausgetestet Ob man damit echt Transsexualität feststellen kann. Meine Zeichnungen haben bei weitem nicht die Qualität dessen, was mein kleiner Sohn aus dem Kindergarten mitbringt.
Ist aber, glaube ich, sowieso egal.
Der Blick aus dem Zimmer mit Meer
Dann das Treffen mit Dr. Suporn. Eine kurze Untersuchung meines Genatitals. Fazit: "That's no problem". O.k., auch schön zu wissen. Ich bekomme einen Powerpoint-Vortrag über das, was mich mit und nach der OP erwartet incl. der zu erwartenden Ergebnisse. Er spricht relativ schnell und wenig akzentuiert, so dass das die Verständigung nicht so ganz einfach ist. Nachfragen geht nur zum Schluss - die Infos hatte ich aber alle schon und meine Fragen waren schon alle beantwortet. Dr. Suporn macht das jeden Tag - das ist dann schon ein wenig abgespult.
Zurück im Krankenhaus beziehe ich mein richtiges Zimmer für die kommende Woche. Der Pschologe kommt und wir besprechen die Bilder. Das Gespräch ist dann doch nett - aber eine ersthafte Diagnose kann der so sicher nicht stellen. Es geht wohl eher darum sich zu vergewissern, dass ich wirklich weiß was ich da so mache. Ja, das weiß ich genau!

Und gerade war die Anästhesistin da. Die ist supernett und hat mir alles genau erklärt. Was morgen wann kommt, wie es während und nach der OP ist. Die OP dauert rund 5 Stunden, anschließend geht es für eine Stunde in den Aufwachraum. Gegen 16:00 Uhr Ortszeit wäre ich dann wieder im Zimmer. Und dann könnte ich auch meiner Familie Bescheid sagen. Das kann ich wiederum nicht glauben, aber wenn es geht werde ich es natürlich auch tun.

Und der Blick ins Bad.
Nun sitze ich hier in meinem Krankenzimmer. Draußen heult der Wind. Meine Sachen habe ich ausgepackt, die Technik ist in Griffnähe installiert. Es gibt vorausschauend sogar 3fach-Stecker mit Verlängerungsschnur. Alles ist vorbereitet und einer der wichtigsten Tage in meinem Leben kann nun kommen.

Ganz oft wurde ich heute gefragt, ob ich nervös bin. Nein, das bin ich nicht. Ich weiß, dass ich hier in guten Händen bin, ich weiß auch genau, auf was ich mich jetzt einlasse. Es ist natürlich Neuland, welches ich morgen betreten werde. Aber davon habe ich mich noch nie abschrecken oder nervös machen lassen.
Und so sehe ich dem morgigen Tag recht gelassen entgegen.

Damit ihr sehen könnt, wo ich hier gelandet bin habe ich wieder ein paar Bilder mit eingestreut. So groß und mit vielen Sitzmöglichkeiten und so komfortabel wie das Bad dürfte man in Deutschland wohl kaum ein Krankenzimmer antreffen. Das ist aber mit Sicherheit auch nur der Standard auf dieser Station.

Sonntag, 10. Februar 2013

Erste Eindrücke vom Hotelleben

Zu dem Zimmerstandard hatte ich gestern ja bereits etwas geschrieben. Und so o.k. der Standard auch ist, es gibt auch ein paar Unannehmlichkeiten.
Ohne Klimaanlage hält man es im Zimmer nicht aus. Es gibt große Fenster nach Süden, die heizen sich auf wie ein Backofen. Die Fenster kann man wegen der Klimaanlage auch nicht öffnen.
Blick auf die Zimmereinrichtung
Läuft die Klimaanlage läuft die ganze Zeit ein Gebläse - einstellbar in 3 Stufen. Das ist nicht nur laut, sondern auch heute nacht sehr unangenehm gewesen. Weil ständig ein kühler Luftzug über alles streift, was nicht unter der Bettdecke steckt. Und da drunter hält man es auch nicht lange aus. Ich habe etwas Angst, dass ich mir hier noch kurz vor knapp eine dicke Erkältung einhandele und stehe ich nachts 3 mal auf, um die Klimaanlage von der Temperatur her anders einzustellen. Gerade so, dass der Wind nicht unangenehm kühl ist. Das führt zwar zu einer gewissen Schwüle im Zimmer, ich hoffe so aber eine Erkältung zu verhindern.


Überhaupt die Klimaanlagen. Egal ob Flughafengebäude, Hotel oder Krankenhaus: Überall ist die Klimaanlage so eingestellt, dass es mich nach einiger Zeit ein wenig zu frösteln anfängt. Mehr anziehen ist aber auch blöd, denn beim ersten Schritt vor die Tür bekommt man sofort Schweißausbrüche.

Blick ins Zimmer mit Fenster
Mit den Klimaanlagen hier werde ich mich wohl noch etwas arrangieren müssen.

Ebenso gewöhnungsbedürftig wie die Klimaanlagen ist die ständige Musikberieselung. Das sind so fernöstliche Melodien, die von morgens bis Mitternachts aus dem Lautsprechern auf den Fluren kommen. Und die wiederholen sich natürlich auch immer wieder. Jetzt schon.

Beim Frühstücken heute morgen musste ich mich erst mal orientieren. Das ist so eine Mischung aus einem "Full english breakfast" und einem Mittagsbuffet beim Chinesen nebenan. Es gibt aber auch eine Müsli- und eine Sushi-Bar, Säfte, Kaffee und Tee. Außerdem neben den eher englischen "Schwabbelbrotsorten" auch ein richtiges leckeres Vollkorn-Körnerbrot. Brotbelag beschränkt sich auf Marmelade.
Es ist halt wirklich international und von allem etwas dabei.

Und so international ist auch das Publikum hier. Ich habe den Eindruck, dass die meisten Hotelgäste die von der Supornclinic sind. Jedenfalls wenn man erst um kurz vor neun frühstücken geht. Es ist eine fast familiäre offene Stimmung. Und es wird deutlich, dass es ein ständiges Kommen und Ggehen gibt. Englisch ist die Sprache, die Länder und Kontinente verbindet. Heute habe ich Frauen kennengelernt aus den  USA, Canada, Belgien, Spanien, China, Kuba. Eine Deutsche aus Berlin ist am Freitag abgereist. Wahrscheinlich hätten wir uns in Frankfurt begegnen können.
Ich bin überrascht wie gut ich mit meinen "profunden" Englisch-Kenntnissen zurecht komme. Obwohl die doch schon mehr als 30 Jahre alt sind und ich in hier doch immer nur die längeren Noten hatte. Ich kann eine ganze Menge verstehen und mich auch recht gut verständigen.

Die meisten, die ich bis jetzt kennengelernt habe, sind mit Begleitung da. Ich bin auch froh, dass ich hier nicht alleine bleibe, vor allem für die Zeit nach der Krankenhausentlassung. Da ist wohl eher rumschleichen angesagt. Ich würde aber sagen, dass die Zeit bis zur OP ohne Probleme alleine zu bewältigen ist.

Allgemeiner Treffpunkt nach dem Frühstück - oder auch nachmittags - ist die Piano Bar in der Hotellobby. Hier kann man in größerer Runde die Zeit überbrücken, bis dann um 12:00 Uhr (ist wohl immer die Tansfer-Uhrzeit) die Transfers in die Klinik stattfinden. Und die anderen bleiben sitzen und unterhalten sich weiter.

2 Tage vor der OP: General examination in hospital

Gestern bei meiner Ankunft habe ich einen Brief von der Supornklinik bekommen, in dem alle wichtigen Termine bis zur Aufnahme ins Krankenhaus enthalten sind.
Heute ging es um 12:00 Uhr mittags in die Klinik. Wir sind zu viert (zzgl. Begleiterin Ey), aber nur 2 haben heute Termine, die anderen besuchen andere Patientinnen. Charlotte wird heute aufgenommen und hat morgen ihre SRS.
Für mich steht die "general examination in hospital" auf dem Programm.
Konkret geht es um:
Eine Blutabnahme, Kontrolle von Blutdruck, Gewicht und Temperatur, ein EEG sowie ein Röntgenbild von der Lunge.
Alleine EEg und Röntgen wären in einem deutschen Krankenhaus ein Programm für 2-3 Stunden. Das ist hier anders. Von Ey, Mitarbeiterin bei der Supornclinic, werde ich von Station zu Station gebracht. Das dauert in der Summe kaum mehr als 20 min. Wartezeiten tendieren gegen 0. 55 min. nach der Abfahrt bin ich wieder im Hotel - obwohl die Sukhumvit Road heute ziemlich verstopft ist, weil alle raus aus der Stadt wollen um das chinesische Neujahrsfest zu feiern.

Morgen geht es dann wieder um 12:00 Uhr los - dann werde ich im Krankenhaus aufgenommen.

Samstag, 9. Februar 2013

... und angekommen

meine größte Sorge war ja, dass ich aus irgendwelchen Gründen meinen Flieger nicht bekomme oder sonst irgendwas unangenehmes passiert was verhindert dass ich nach Thailand komme.
Und was ist passiert? Gar nichts.

Der Flieger hat halbwegs pünktlich abgehoben. Der Flug selbst war überwiegend ruhig. Um 13:20 dann die Landung in Bangkok. Ganz unspektakulär. Und alles hat geklappt wie es sollte.
Aber ein Erfahrungen vom Flug möchte ich dann doch noch loswerden. Schlafen im Sitzen ist eine Katasthrophe. Immer zucken irgendwie die Beine, man kann sich nicht auf die Seite drehen ohne die Wirbelsäule zu schädigen. Droht man endlich einzuschlafen klappt der Kiefer runter und man ist wieder wach. Von den 6 Stunden Dunkelheit im Flugzeug habe ich vielleicht 4 etwas geschlummert. So macht Fliegen keinen Spass, das weiß ich jetzt genau.

Aber seis drum, das Auto ist nicht wirklich eine Alternative :-)!
Der Flughafen in Bangkok ist einfach gigantisch. Da gibt es dann Hinweisschilder wie "Immgration 850m". Immerhin gibt es ein paar Laufbänder. Und ein bischen laufen nach der langen Sitzerei ist auch kein Fehler. Immigration ist völlig problemlos, anschließend wußte auch irgendwer auf welchem Gepäckband das Gepäck kommt, dann noch durch den Zoll (auch nichts) und in die Eingangshalle. Die Ausgänge hier sind durchnummeriert, mein Treffpunkt liegt zwischen den Ausgängen 3 und 4. Nicht nur dort, sondern überall stehen hunderte von Personen rum, die andere abholen und entsprechende Schilder aufgehängt haben oder diese hochhalten. Auf meinem Schild stand "Dr. Suporn's Clinic" und mein Name. Eine sehr herzliche Begrüßung. Ein weiterer Mitarbeiter kommt auf Abruf mit einem Kleinbus und auf gehts nach Chonburi.

Ach ja. Bangkok ist heiß, auch mitten im "Winter". Bei leichtem Schneefall und Minustemperaturen ging es los, im Flugzeug war es auch nicht wirklich warm. Da war ich froh um meine "mittelwarme" Kleidung, ergänzt um eine Decke. Aber jetzt vor dem Flughafen ist alles viel zu viel, die Brühe läuft mir nur noch durchs Gesicht. Es sind über 30° und eine Luftfeuchtigkeit, die wir bei uns auch an schwülen Sommertagen nicht kennen. Da bin ich froh, als ich in den gut klimatisierten Kleinbussteigen kann.

Dann geht es in einer rund einstündigen Autofahrt vom Flughafen nach Chonburi. 45km durchgängig auf rund 15m hohen Stelzen gebaut (wie alle Hauptstraßen rund um den Flughafen). Altes mischt sich mit Neuem. Endlose Garagenfirmen entlang der tiefer liegenden normalen Straße. Wilde Telefon- und Stromleitungen allerorten. Und auf der ganzen Fahrt wahnsinnig viel Industrie und Gewerbe. Es gibt gar keine klaren Grenzen wo der eine Ort aufhört und der nächste anfängt.

Im Hotel auch ein sehr herzlicher Empfang. Das hat durchaus einen gehobenen Standard, wie wir ihn bei uns auch aus guten Mittelklassehotels kennen. Die Aussicht aus dem Fenster ist eher trüb. Die Sukhumvit-Road eine mehrspurige Straße, bei der man erst mal einiges laufen muss, um eine Ampel zu finden, wo man die Straße gefahrlos überqueren kann.

Dann noch bei einem "Seven-Eleven" eine Telefonkarte für meine schon in Deutschland erstandene SIM-Karte kaufen - die Verkäuferin hat mich sogar verstanden.
Das Aktivieren und Aufladen (mit deutscher Anleitung) ist eigentlich auch problemlos - wenn man sie denn auch wirklich genau liest. Aber dann gab es erst mal ein längeres Gespräch mit Zuhause. Die waren ja auch ganz gespannt wie ich angekommen bin.
Skype klappt nicht so gut - wobei das an unserem Internet in Deutschland liegen muss. Die Verbindung war nur abgehackt. Eine andere hingegen klappt problemlos.

So, hier werde ich jetzt mit einer Woche Unterbrechung die nächsten 4 1/2 Wochen verbringen. Ist schon gut, dass meine Begleiterin am kommenden Donnerstag nachkommt. Ein wenig einsam fühle ich mich schon.

Morgen schon ist die erste Voruntersuchung bei Dr. Suporn. Am Mittwoch um 12:00 werde ich ins Krankenhaus aufgenommen, am Nachmittag dann weitere Untersuchungen. Und am Dienstag ist es dann endlich soweit.

Die Supornclinic ist jetzt tatsächlich greifbar nahe. Endlich.

Freitag, 8. Februar 2013

Abflug

Heute morgen noch beim Friseur, anschließend die Augenbrauen machen lassen.  Heute mittag noch ein paar Stunden mit der Familie.  Immer wieder der Check der Stausituation auf der A3. War aber kein Stau. Gepäck ins Auto, 15:30 Uhr ging es los. Pünktlich um 5 am Flughafen.  Meiner Frau gezeigt, wo Sie mich in vier Wochen abholen soll. Zum Check in, Gepäck ist schon mal auf der Reise. 
Dann habe ich meine Frau verabschiedet - das war schon ein seltsames Gefühl.  So lange war ich noch nie ohne Familie unterwegs.
Dann zur Gepäckkontrolle, Passkontrolle und zum Flugsteig B48. Gerade in dem Moment legt das Flugzeug an.

Ich bin auf dem Weg nach Thailand.  Fast. So richtig kann ich es noch gar nicht glauben. Aber es ist berührend.

Donnerstag, 7. Februar 2013

5 Tge vor der OP: Packen ist angesagt

Einige Dinge hatte ich mir in den letzten Tagen und Wochen schon zurechtgelegt. Heute wird aber richtig gepackt. Das ist auch ein bisschen lustig. Draußen sind es Temperaturen um den Gefrierpunkt, es liegt Schnee, und ich packe für den Sommer. Aktuelles Wetter in Bangkok: 29°C. Also mal so locker 30° Temperaturunterschied wenn ich aus dem Flieger aussteige. Und dann auch noch subtropisch mit hoher Luftfeuchtigkeit, ich bin mal gespannt.
Also Sommerröcke, dünne Strumpfhosen, Sandalen usw. Für den Flug habe ich mir überlegt etwas "Mittelwarmes" anzuziehen. Den Wintermantel gebe ich meiner Frau wieder mit - im Flugzeug werde ich den nicht brauchen. Aber eine Fleecejacke bleibt an - der Sommer kommt ja erst bei Ankunft.
2 Herrenunterhosen sind auch dabei - die machen dann ihre letzte Reise. Und ein ganzer Stoß neuer Damenwäsche - da freue ich mich besonders drauf. Ansonsten ein paar Hygieneartikel - was Frau halt so braucht!

Technik ist natürlich auch dabei.
Mein kleines Netbook, was jetzt richtig zum Einsatz kommt. Viele meine Filme habe ich aus Platzgründen geschrumpft - die sind jetzt Smartphone und Netbook tauglich. Ob allerdings Avatar auf einem 10"-Display schön aussieht?
Smartphone sowieso, eine Thailändische Karte mit etwas Guthaben. habe ich mir auch schon besorgt. Die gibt es recht günstig bei eBay. Dann kann ich direkt nach Hause telefonieren und sagen dass ich gut angekommen bin. Hoffentlich!
Ein eBook-Reader - ein tolles Weihnachtsgeschenk meiner Schwester von Weihnachten. Da lassen sich die Bücher besser lesen als auf dem Smartphone oder Netbook.
Und schließlich eine neue Digitalkamera. Meine große Spiegelreflex wollte ich nicht mitnehmen, die ist einfach zu schwer und viel unternehmen werde ich nicht können. Die Kamera vom Smartphone ist weniger gut. Und ich will ja auch ein paar "Nachher"-Bilder machen :-)
Wenig gedrucktes ist auch dabei. Vor allem die Anleitung von "Finding your female voice". Dafür werde ich sicher Zeit haben und meine Begleiterin will auch üben. Das trifft sich doch gut.

Ein paar Sachen kommen morgen noch. Das Schminkzeug. Das brauche ich noch. Die umgeräumte Handtasche. Aber das wars dann auch.

Thailand kann kommen!

Mittwoch, 6. Februar 2013

6 Tage vor der OP: letzter Arbeitstag

Heute habe ich meinen letzten Arbeitstag vor der OP. Fast 13 Jahre bin ich hier als Einrichtungsleiterin zweier Seniorenzentren beschäftigt und war mit einer Ausnahme nie länger als wenige Tage krank. Und jetzt gehe ich geplant von sechs bis sieben Wochen aus. So lang war ich noch nie krank, auch früher nicht. Und das Ungewohnte ist natürlich auch, dass das jetzt über Monate hin geplant ist.

Meine Mitarbeiterinnen haben sich sehr viele Sorgen gemacht wie das wohl werden wird - ich war da deutlich gelassener. Ich muss natürlich die Arbeit in dieser Zeit auch nicht machen! Es ist ja (hoffentlich) kein ganzes Jahr, sondern nur wenige Wochen. Die Abwesenheit habe ich gut vorbereitet, eine Stellvertreterin ist eingearbeitet - da sollte doch nichts mehr schief gehen. Offene Arbeitsprozesse habe ich (weitgehend) abgearbeitet und mein Büro bekomme ich bis heute abend auch noch fertig aufgeräumt.
Wie ich das aushalte mit dem krank "feiern" weiß ich natürlich auch noch nicht. Nichtstun ist etwas, was mir gar nicht liegt. 

Etwas "Arbeit" nehme ich mir natürlich auch mit - ich konnte es einfach nicht lassen. Ich habe mir ein paar Fachbücher eingescannt, die ich dann in Thailand lesen kann. Dazu komme ich sonst leider nicht. Dafür werde ich dann wohl genug Zeit haben.

Für die Zukunft ist auch etwas Ungewisses dabei. Ich weiß nicht wie es mir in Thailand konkret ergehen wird. Wenn ich wieder komme bin ich ja auch nicht etwa ausgeruht, sondern auf dem Weg der Besserung. Allein das 3fache Bougieren in den ersten drei Monaten bringt ja eine zusätzliche Belastung mit. Drei Stunden Zeit, die ich heute nicht übrig habe. Und danach wird es auch nicht besser. Weitere drei Monate lang zwei mal bougieren im Abstand von zwölf Stunden heißt für mich:  Arbeitszeit incl. Pause sind 9 Stunden; Fahrt von und zur Arbeit je 50 min.; Dauer Bougieren rund 1 Stunde; ergibt "freie" Zeit:  20 min. Karenz. Ich weiß heute gar nicht wie ich das eigentlich aushalten soll... Ich werde hier davon berichten, in ein paar Monaten!


Schön ist, wieviele Menschen Anteil nehmen und mir viel Glück und alles Gute wünschen. Da wird viel Sorge um meine Entscheidung deutlich, aber auch Wertschätzung meiner Arbeit. Das ist schön und lässt mich mit einem guten Gefühl auf Reise gehen. Manche sind für die Ausrichtung der Wünsche extra aus dem Frei gekommen - damit hätte ich auch nicht gerechnet.

Mit dem Ende des heutigen Arbeitstages ist ein weiterer Schritt Richtung Thailand getan.

Dienstag, 5. Februar 2013

Eine Woche vor der OP - Zeit für Abschied?

Vor einiger Zeit wurde eine Moderatorin unserer Selbsthilfegruppe, die vor etlichen Jahren ihre GaOP hatte, gefragt, ob sie sich denn von ihrem männlichen Genital verabschiedet hat.
Eine seltsame Frage, die mich aber in den letzten Wochen immer wieder beschäftigt. Es ist ja auch ein Thema, welches normalerweise gar keins ist, weil es für das normale Leben viel zu intim ist.
Also: Wer das jetzt nicht haben kann: Bitte weglesen! Denn jetzt wird es durchaus intim.

Mir geht durch den Kopf, welche Rolle mein Genital denn eigentlich für mich hatte. Auf jeden Fall keine negative. Ich hatte nie das Bedürfnis mich am liebsten kastrieren zu wollen oder sonstwie eines überflüssigen Teils meines Körpers zu entledigen. Auch misshandelt habe ich es nie. im Kopfkino war ich ohnehin immer Frau - und so habe ich auch meine Orgasmen erlebt. Das war von Anfang an so, seitdem ich zehn, elf oder zwölf Jahre alt war. Also durchaus eine positive Erfahrung, die zu meinem gefühlten Inneren passt.
Es hat mir auch ermöglicht Kinder zu bekommen. Auch um diese Erfahrung bin ich froh, ich möchte keines meiner Kinder missen. Auch wenn ich bei jedem richtig neidisch auf meine Frau war, denn wenigstens eins hätte ich ja auch gerne selbst bekommen. Da braucht die Medizin wahrscheinlich noch ein paar Jahrzehnte...
Der Beischlaf als solches war allerdings etwas, was mir völlig falsch daher kam. Das Kopfkino hat da nicht funktioniert. Ich war halt einfach in der falschen Rolle! Die Aussage "Du bist ein toller Mann" hat mich  bis ins Mark getroffen - das war ich ja nun auf keinen Fall.
Seit meinem vollständigen Wechsel ins richtige Geschlecht haben sich für mich aber schon Einschränkungen ergeben. Ins Schwimmbad habe ich mich nicht mehr getraut. Was als Mann noch selbstverständlich ging ist als Frau mit männlichem Genital kaum mehr möglich. In unserem Schwimmbad gibt es nur nach Geschlecht getrennte Duschen...
Auch der morgendliche und abendliche Blick in den Spiegel zeigte mir den Bruch überdeutlich auf. Da hilft dann auch kein Kopfkino mehr, die Person im Spiegel ist erkennbar ein Mann.

Und so wird es doch Zeit für mich Abschied zu nehmen. Mit diesem Schritt endet eine Epoche meines Lebens und eine neue beginnt. Endlich Frau? Nein, das war ich immer schon. Jetzt gibt es nur eine wichtige Stelle mehr an meinem Körper, die auch so aussehen wird.

Es ist auch eigentlich kein wirklicher Abschied. Denn ich bekomme ja etwas zurück! Bis auf Hoden (will ich auf keinen Fall mehr!) und Schwellkörper (brauch ich auch nicht mehr!) wird ja alles wiederverwendet. In meinem männlichen Genital ist das weibliche ja schon enthalten - es braucht nur ein bisschen Nachhilfe durch einen erfahrenen plastischen Chirurgen.
Ich habe mein Genital nie so bewusst wahrgenommen wie in den letzten Wochen. Beim Autofahren oder auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe. Wie wird sich das wohl anfühlen in einigen Wochen, wenn der Operationsschmerz mal nachgelassen hat? Eine freudige Spannung macht sich bemerkbar - schon bald werde ich es wissen!

Montag, 4. Februar 2013

Eine Woche vor Abreise: Keine Hormone mehr!

Das ist jetzt ein etwas trauriges Kapitel. Aber es ergeht so (fast) jedem/r vor der geschlechtsangleichenden Operation: Zur Thromboseprophylaxe müssen alle Hormone abgesetzt werden.
Dabei sind die Vorschriften ganz unterschiedlich.
Prof. Krege in Krefeld verlangt den Stop der Hormone 4 Wochen vor der OP. Das ist verdammt lang und reicht in jedem Fall aus, um die Testosteronproduktion wieder richtig in Gang zu bringen.
Bei Dr. Suporn ist es eine Woche vor Abreise nach Thailand, also rund 10 Tage vor der OP. Ich habe also am Freitag die letzten Hormone genommen. Ich hoffe, dass die Zeit kurz genug ist um nicht wieder die volle Wirkung des Testos abzubekommen.
Im Herbst hatte ich eine ganz seltsame Hormonschwankung, bei der das Testo - wohl über einen längeren Zeitraum, auf 2,3 angestiegen ist. Das ist der Bartwuchs wieder so richtig in Schwung gekommen - neue kleine schwarze Haare in Hülle und Fülle. Das brauche ich eigentlich nicht mehr... Aber viel Zeit bleibt meinem Testosteron dann doch nicht mehr, außer dem wenigen, was die Nebennieren produzieren. Und ein bischen darf ja auch sein.
Bei anderen Operateuren brauchen die Hormone, wenn denn die Beiträge von Betroffenen stimmen und die alles richtig verstanden haben, gar nicht abgesetzt zu werden. Das habe ich z.B. von Dr. Pottek in Hamburg gehört.
Ob es wirklich notwendig ist? Grundsätzlich ist es so, dass jede Operation das Risiko einer Thrombose (und ggf. nachfolgend einer Lungenembolie) beinhaltet. Das Risiko könnte - wie auch unter normalen Lebensbedingungen, mit Hormonen tatsächlich höher sein. Es ist also eine reine Vorsichtsmaßnahme, die aber durchaus vernünftig ist. Welche Zeiträume jetzt wirklich richtig sind? Ich denke nicht dass es da wirklich belastbare Erkenntnisse gibt, genausowenig wie dazu, ob es überhaupt ein höheres Risiko gibt. Es unterliegt wohl mehr der der persönlichen Einschätzung der Operateure.

Also ab mit den Hormonen ins Reisegepäck - 14 Tage nach der OP dürfen sie wieder raus! Dann werde ich wahrscheinlich sagen: Endlich!

Freitag, 1. Februar 2013

Noch 1 Woche, dann gehts los

Jetzt dauert es nur noch eine Woche: am Freitag abend gegen 21:00 wird mein Flieger Richtung Thailand in Frankfurt abheben.

Aufgeregt? die Frage wird mir in den letzten Wochen oft gestellt. 
Was die OP angeht: Alles was da vorzubereiten war ist getan. Anfang September habe ich mir frühzeitig meinen Wunschtermin gebucht. So, dass ich mit Ostern eine, soweit das planbar ist, ausreichend lange zeit der Erholung und Heilung habe bevor ist wieder arbeiten gehe. Und Karneval muss ich mir auch nicht mehr antun. Meine Kinder können mich freitags abends gut zum Flughafen begleiten wenn sie wollen. Der Termin ist gut ausgesucht.
Nach der Buchung sofort die Anzahlung (gut 20%) bezahlt. Das ging erstaunlich schnell, nur 2 Tage bis zur Gutschrift in Thailand. Da hätte ich mit viel mehr Zeit gerechnet. Gut zu wissen für die Hauptzahlung, dann kann man etwas auf einen günstigeren Wechselkurs spekulieren.
Im Oktober habe ich den Flug gebucht. Ich brauchte einen Flug, bei dem ich den Rückflug ggf. um noch verschieben kann, den gab es dann für 1085,- EUR. Aus heutiger Sicht hätte ich da einige hundert Euro sparen können: Die gleichen Konditionen gab es vor 2 Wochen für rund 800,- EUR... schade eigentlich. Die ganz billigen Flüge waren für mich keinen Wahl: Die gehen alle mit Ethiad-Airways oder Emirates, mit Umsteigen Flugzeiten von teilweise über 24 Stunden. Geht nicht, ich muss ja alle 8 Stunden bougieren, da fällt ja einmal sogar beim Direktflug mit Thai-Airways aus. Und einen richtigen Stop-Over mit Übernachtung wollte ich auch nicht: Dann hätte ich 2 Tage hintereinander eine lange Zeit keine nachsorge machen können. Außerdem ist das frisch operiert wahrscheinlich auch nicht wirklich empfehlenswert. Und so ganz billig es bei den beiden Linien auch nicht, wenn man eine gewisse Flexibilität braucht.
Meine Indikation in englischer Sprache habe ich am 30. November mit Einschreiben/Rückschein an die Supornclinic geschickt. Sicher ist sicher. Ich wollte keine böse Überraschung weil der Schrieb vielleicht nicht richtig ist oder so. Das hat gedauert. 3 1/2 Wochen bis der Brief in Chonburi war, genauso lange bis der Rückschein wieder in Deutschland angekommen ist. Also: Mal eben schnell Original-Dokumente schicken ist nicht.
Meine Technik (Netbook, eBook-Reader, Handy, Digicam sind gerichtet und gepackt. Für das Handy habe ich mir bereits eine Thailändische Karte besorgt.
Die Restzahlung habe ich zu einem verhältnismäßig guten Kurs noch im Dezember geleistet - aus steuerlichen Gründen (siehe Blog-Eintrag zuvor). Ich habe soviel Geld überwiesen, dass ich davon auch das Hotel bezahlen und meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Alles gut geregelt. 
 
Ich weiß, was vor der OP in Thailand auf mich zukommen, wie die OP abläuft und was mich dann erwartet. Alles ist gerichtet und vorbereitet. 
Aufgeregt? Nein, da bin ich ganz entspannt.

Meine innere Aufregung betrifft eher den Flug. Die Fluglotsen könnten streiken, oder das Sicherheitspersonal oder Mitarbeiter von Thai-Airways (die streiken gerade tatsächlich auf irgendeinem Flughafen in Thailand!). Es könnte Glatteis geben, eine Vollsperrung der Autobahn oder der Bahnverbindung nach Frankfurt. Und überhaupt irgendwelche Katatrophen, die verhindern könnten, dass ich überhaupt in Chonburi ankomme. DAS kann ich nicht vorbereiten, DAS macht mir Sorgen (nicht im Kopf, im Bauch). Und mal eben auf anderem Weg nach Thailand ist eben auch nicht.
Wobei das alles (rational) völlig unbegründet ist. Und Zeit genug für den Transfer zum Flughafen habe ich auch eingeplant. Aber trotzdem. Wenn ich doch nur schon da wäre...