Dienstag, 19. Februar 2013

Krankenhausentlassung und erste Dilation

Heute, genau eine Woche nach der GaOP ist es nun soweit. Die Entlassung aus dem Krankenhaus steht an.
Um 6:00 Uhr wurde als erstes der Katheder geblockt. Anders als ich dachte ging es aber nicht darum, die Blase schon mal zu füllen, sondern ob ich ein Gefühl für die gefüllte Blase habe. Punkt 8:00 kommt Dr. Suporn und los gehts. Zunächst erklärt Dr. Suporn einmal theoretisch die komplette Pflege. Die Assistentin hat mich vorher schon darauf hingewiesen, dass am besten keine Zwischenfragen stelle, ich könne alles auch noch mal später mit den Assistentinnen im Hotel besprechen. Die können das aber auch tatsächlich viel besser vermitteln.
Dann wird die Blockung des Kathethers aufgehoben und dieser dann gezogen. Das ist weniger schlimm als es sich anhört.
Als nächstes muss die "Vaginal Packing" enfernt werden. Der Zugang war wohl irgendwie vernäht, denn erst müssen ein paare Fäden durchtrennt werden. Und dann holt er Mullbinden aus der Vagina. Ich weiß nicht wieviel, jedenfalls ohne Ende. Die lag wohl dicht gepresst in einer Art Kondom, welches als letztes entfernt wird.
Dann kommt das Dilation-Set zum Einsatz. Für den Anfang die mittlere Größe und zunächst wird festgestellt, wie tief die Vagina überhaupt ist. Bei 19cm ist der Dilator am Anschlag. Ein langes, rechteckiges Stück Plastikplane, auf deren einen Ende man liegt, wird zwischen den Beinen hindurch nach oben gezogen - und nun bitte eine halbe Stunde festhalten. Das ist die Dilationsdauer für den Anfang. Dann unter der Dusche alles sauber machen.
Anschließend werden die Nähte mit Betaisadona und einer Wundsalbe gepflegt. Fertig. Bitte Anziehen. Natürlich Damenwäsche und mit einer Damenbinde.
Ich mache mich ans packen, zwischendurch ohne Ende Trinken. An dem Vormittag trinke ich insgesamt 3 1/2 Liter Wasser. Das ist nämlich die Fahrkarte ins Hotel: Wasser lassen können. Bis wir schließlich abgeholt werden war ich drei mal auf dem Klo. Also kein Problem.
Das Packen übernehme ich selbst, ich fühle mich richtig fit. Gegen 12:30 werden wir vom Taxi der Supornklinik abgeholt und ins Hotel gebracht. Dabei lerne ich auch eine andere Deutsche kennen, die heute ihre Voruntersuchungen hatte und am Donnerstag operiert wird. Das ist auch schön noch weiteren heimatsprachlichen Austausch zu haben.
Im Hotel packt die Betreuerin von der Supornclinik erst mal alle Sachen aus, die jetzt so für mich gebraucht wird. Einen großen Stapel Einmalunterlagen, massenhaft Binden, Gleitcreme, medizinische Kondome, Arzneien, halt alles was so benötigt wird. Es gibt sogar einen Wecker, damit ich weiß, wann die 30 min. für die Dilation um sind! Eins muss ich wirklich sagen: Das ist hier durchorganisiert bis in die kleinsten Details.

Am Nachmittag darf ich dann das ersta mal im Hotel noch angeleitet bougieren. Um es knapp zusammenzufassen: Es gibt weiß Gott angenehmere Dinge im Leben, aber es ist auch nicht so schmerzhaft, dass es nicht auszuhalten wäre. Im Moment benutze ich aber auch nur die Größe M. Die Größe L wartet noch ein wenig in der schicken Buchschatulle...und irgendwann soll das Ganze ja auch 3 mal täglich stattfinden....

Alles in allem muss ich sagen, dass es mir nach einer Woche unerwartet gut geht. Und so darf gerne der Heiligungsverlauf in den nächsten Tagen weiter gehen. Am Freitag ist die nächste Visite in der Supornclinic, mal sehen, ob Dr. Suporn dann auch immer noch so zufrieden ist.

Bei der Gelegenheit möchte ich noch mal was erklären: Die Supornclinic ist ein kleines Gebäude in direkter Nähe zum Hotel, in dem Beratungen, Voruntersuchungen und kleinere Eingriffe durchgeführt werden. Die großen Operationen jedoch werden ausschließlich im Aikchol-Hospital durchgeführt, welches einige Kilometer entfernt liegt. Hier hat Dr. Suporn eine ganze Etage angemietet und hat dort auch richtige große Operationssäle zur Verfügung. Wenn alles glatt läuft werde ich also in das Aikchol-Hospital nicht mehr müssen, die gesamten weiteren Nachuntersuchungen finden hier in der Supornklinik statt.

Nun neigt sich auch hier der Tag seinem Ende zu und ich werde mich nach all der Aktivität heute sicher etwas eher zur Ruhe begeben.

1 Kommentar:

  1. Ich gratuliere dir zu deiner schnellen Genesung. Ich werde ja immer gescholten,weil ich Suporn für den Goldstandard halte,aber er ist einfach für mich der beste Operateur für TS und das weltweit.
    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

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