Montag, 11. Februar 2013

Letzter Tag vor der OP: Krankenhausaufnahme

Heute morgen beim Aufstehen weiß ich: Das ist der letzte ganze Tag vor meiner GaOP. Ich gehe frühstücken (ein paar leichte Sachen) und dann meine Sachen für das Krankenhaus packen. Um 11:00 Uhr geht es in die Piano Bar. Dort ist erst mal Abschied angesagt. Rachel aus England und Erin aus Canada werden nicht mehr im Hotel sein, wenn ich aus dem Hospital zurück bin. Rachel fliegt morgen über Amsterdam zurück nach England, Erin wird noch bis Freitag in Bangkok sein und dann im 2 mal Umsteigen zurück nach Winnigpeg in Canada fliegen. Wir tauschen noch unsere E-Mail-Adressen aus. Mal sehen ob ich ein paar internationale Kontakte halten kann.

Blick vom Fenster ins Zimmer


Um 12:00 werde ich vom Bus der Supornclinic abgeholt und ins Hospital gebracht. Da beziehe ich vorübergehend einen Übergangsraum, weil mein Zimmer noch gereinigt werden muss. Blutdruck, Temperatur und Gewicht (ändert sich das so stark über Nacht???) werden erneut kontrolliert. Dann wieder zurück in die Supornclinic.
Blick ins riesengroße Krankenhauszimmer
Dort erhalte ich von meiner Überzahlung das Geld für das Hotel.
Ein kurzer Abstecher zurück zum Hotel (das sind gut 100m, sehr angenehm) und direkt wieder zur Supornclinic. Dort gibt es so etwas wie einen Aufklärungsbogen. Dass die OP nicht rückgängig zu machen ist. Dass die Dilation ganz wichtig ist und auch nach der Heilung von rund einem Jahr lebenslang weitergeführt werden muss (alle 1-2 Wochen). Es ist halt anstrengend Frau sein zu wollen. Jede Seite muss einzeln unterschrieben werden.
Lustig ist der Bogen für den Psychologen. Da muss ich auf der einen Seite eine Person malen, auf der anderen ein Haus, eine Gruppe von Personen und einen Baum. Wow, meine Zeichenkünste werden auch noch ausgetestet Ob man damit echt Transsexualität feststellen kann. Meine Zeichnungen haben bei weitem nicht die Qualität dessen, was mein kleiner Sohn aus dem Kindergarten mitbringt.
Ist aber, glaube ich, sowieso egal.
Der Blick aus dem Zimmer mit Meer
Dann das Treffen mit Dr. Suporn. Eine kurze Untersuchung meines Genatitals. Fazit: "That's no problem". O.k., auch schön zu wissen. Ich bekomme einen Powerpoint-Vortrag über das, was mich mit und nach der OP erwartet incl. der zu erwartenden Ergebnisse. Er spricht relativ schnell und wenig akzentuiert, so dass das die Verständigung nicht so ganz einfach ist. Nachfragen geht nur zum Schluss - die Infos hatte ich aber alle schon und meine Fragen waren schon alle beantwortet. Dr. Suporn macht das jeden Tag - das ist dann schon ein wenig abgespult.
Zurück im Krankenhaus beziehe ich mein richtiges Zimmer für die kommende Woche. Der Pschologe kommt und wir besprechen die Bilder. Das Gespräch ist dann doch nett - aber eine ersthafte Diagnose kann der so sicher nicht stellen. Es geht wohl eher darum sich zu vergewissern, dass ich wirklich weiß was ich da so mache. Ja, das weiß ich genau!

Und gerade war die Anästhesistin da. Die ist supernett und hat mir alles genau erklärt. Was morgen wann kommt, wie es während und nach der OP ist. Die OP dauert rund 5 Stunden, anschließend geht es für eine Stunde in den Aufwachraum. Gegen 16:00 Uhr Ortszeit wäre ich dann wieder im Zimmer. Und dann könnte ich auch meiner Familie Bescheid sagen. Das kann ich wiederum nicht glauben, aber wenn es geht werde ich es natürlich auch tun.

Und der Blick ins Bad.
Nun sitze ich hier in meinem Krankenzimmer. Draußen heult der Wind. Meine Sachen habe ich ausgepackt, die Technik ist in Griffnähe installiert. Es gibt vorausschauend sogar 3fach-Stecker mit Verlängerungsschnur. Alles ist vorbereitet und einer der wichtigsten Tage in meinem Leben kann nun kommen.

Ganz oft wurde ich heute gefragt, ob ich nervös bin. Nein, das bin ich nicht. Ich weiß, dass ich hier in guten Händen bin, ich weiß auch genau, auf was ich mich jetzt einlasse. Es ist natürlich Neuland, welches ich morgen betreten werde. Aber davon habe ich mich noch nie abschrecken oder nervös machen lassen.
Und so sehe ich dem morgigen Tag recht gelassen entgegen.

Damit ihr sehen könnt, wo ich hier gelandet bin habe ich wieder ein paar Bilder mit eingestreut. So groß und mit vielen Sitzmöglichkeiten und so komfortabel wie das Bad dürfte man in Deutschland wohl kaum ein Krankenzimmer antreffen. Das ist aber mit Sicherheit auch nur der Standard auf dieser Station.

5 Kommentare:

  1. Hallo Sandra,

    obwohl für mich das mit der OP schon Geschichte ist, finde ich es trotzdem interessant, die Schilderungen von Dir zu lesen.
    Ich drücke Dir die Daumen, dass morgen alles gut läuft, natürlich auch danach die Heilung und dass das Ergebnis deinen Erwartungen entspricht.
    Dann bis wahrscheinlich übermorgen (morgen brauchst Du bestimmt erst mal zum Kraft schöpfen).

    LG Andrea

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  2. Nein, nervös mußt Du vermutlich wirklich nicht sein. Die wesentlichen Fragen hast Du wahrscheinlich schon lange für Dich geklärt, und was soll nach diesem Satz "That's no problem" noch schiefgehen? Eigentlich der zentrale Punkt des ganzen Tages. An dieser Stelle mußte ich jedenfalls einmal kräftig durchatmen.
    Erhol Dich gut, Sandra, und bewahre Dir Deine Aufmerksamkeit - nicht nur für weitere spannende Einträge hier im Blog, sondern vor allem für Deine Erinnerung.

    Alles Gute,
    Yva

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    1. Vielen lieben Dank, Yva. An viele Stationen meines Weges kann ich mich noch haargenau erinnern - das wird hier sicher nicht anders sein. Jetzt sind es noch 1,5 Stunden, dann werde ich runter in den OP-Bereich gebracht.Es ist zum Greifen nah. Wenn ich wieder etwas bei mir bin werde ich davon sicher hier auch berichten.

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  3. Alles alles Gute und liebe von mir! und ich hoffe das wir uns bald live wieder sehen hier am Rhein ! Meine Gedanken und Wünsche sind bei Dir!

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  4. Your hospital room was exactly like mine if you looked at it in a mirror. ;)

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