Montag, 11. März 2013

Empfehlung für eine GaOP bei Dr. Suporn



Nachdem ich gestern etwas zu den Risiken und Nebenwikungen geschrieben habe möchte ich für diejenigen, die sich für eine GaOP bei Dr. Suporn entscheiden ein paar Hinweise geben, die vielleicht ganz nützlich sein können. [Anmerkung: Diesen Post habe ich am 11.3.; allerings war blogger.com ständig mit Fehlermeldungen blockiert. Die Fehler hat Google behoben, ich konnte den Post daher aber erst am 13.3. einstellen.]

Fragen zur psychischen Befindlichkeit

Ich habe hier in den letzten 4 Wochen viele Frauen kennengelernt, deren psychische Befindlichkeit bereits vor der OP nicht wirklich gut war. Psychische Probleme sprechen zwar nicht gegen eine GaOP, sie sind aber auch nicht förderlich. Insbesondere fernab der Heimat. Ich fand es recht auffällig, dass es gerade diese Personen sind, die sich hier nach der OP besonders schwer getan haben. Körper und Seele sind eine Einheit - wenn man so gravierend in den Körper eingreift hat das eben auch Folgen. Und wenn die Seele verletzt ist, kann der Körper weniger schnell heilen.
Die realistische Einschätzung der eigenen psychischen Befindlichkeit bekommt bei der Frage nach einer Begleitperson eine besondere Bedeutung. Aber auch die kann nur unterstützen, nicht heilen.
Menschen, die wirklich psychisch instabil sind, würde ich nie eine GaOP empfehlen, nicht in Deutschland und erst recht nicht in Thailand.
Zur Nachsorge hatte ich gestern bereits einiges geschrieben - psychisches Durchhaltevermögen ist unbedingt erforderlich.  Die Nachsorge heißt wirklich gegen seinen eignen Körper anzukämpfen, bis er die Neo-Vagina akzeptiert. Und das fängt bereits hier in Thailand an!
Heute abend in der Hotel-Lobby: Eine Suporn-Patientin berichtet, sie hätte jetzt (2 Wochen nach der OP) bereits 2 cm Tiefe verloren. Die Schmerzmittel würden ihren Körper zerstören, ohne Schmerzmittel hält sie die Schmerzen bei der Dilation nicht aus - ein unlösbarer Konflikt. Ich bin sicher keine Expertin, aber m.E. ist das weniger ein medizinisches Problem. Dr. Suporn konnte ihr (nach eigenen Angaben auch nicht helfen. Es ist wohl eher die Psyche, die hier nicht mitspielt. Die Erkenntnis in der Aussage: "Ich würde das nie wieder machen" kommt dann leider ein wenig zu spät.  Sie ist übrigens auch ohne Begleitung hier - siehe weiter unten.

Fragen zur sozialen Situation

Das gleiche wie bei der psychischen Situation gilt auch für die soziale Situation. Damit meine ich weniger, ob man in einer Beziehung lebt oder eine Arbeit hat. Wer aber kaum soziale Kontakte hat oder/und sich sehr schwer tut, solche zu knüpfen wird es hier in Thailand nicht einfach haben. Mehr als eine Woche allein im Krankenhaus bzw. drei Wochen im Hotel - auch das scheint einer Heilung nicht wirklich förderlich.

Sprachkenntnisse

Hier läuft alles in Englisch ab. Es ist nicht erforderlich fließend Englisch zu sprechen. Mit den native speakers ist es manchmal etwas schwierig, aber alle, die Englisch als Fremdsprache gelernt haben, können sich hier verständigen. Wichtig ist der Mut, es einfach zu tun, auch wenn es fehlerhaft ist. Die Fehler machen die anderen auch und die Verständigung ist trotzdem möglich.
Ohne jegliche englischen Sprachkenntnisse ist es aber schwierig. Dann sind praktisch keine oder kaum soziale Kontakte möglich, es sei denn jemand wäre zufällig aus einem deutschsprachigem Land hier oder kann zumindest Deutsch. Die gesamte Kommunikation mit dem Team von Dr. Suporn, alle Informationen, die man bekommt, alles ist in englisch. Hier waren und sind Personen, auf die das so zutrifft. Alles mit Google translate machen? Wer da mal einen englischen Text ins Deutsche hat übersetzen lassen weiß auch, auf was Sie sich einläßt. Meines Erachtens wenig empfehlenswert. Besser wäre es, zu versuchen den Termin so zu legen, dass eine andere deutschsprachige Person hier ist, die unterstüzten kann. Das kann auch eine Patientin sein!

Die Frage nach der Begleitperson

Mehr als die Hälfte der Patientinnen, die zurzeit hier sind, kommen ohne Begleitperson. Ob das empfehlenswert ist? Ich denke: Ja, auf jeden Fall. Wer auch immer die Möglichkeit hat, sollte die auch Nutzen. Zusätzliche Kosten sind auf jeden Fall die Flugkosten. Im Hotel kann man in den Zimmern zu zweit wohnen - wenn man denn zuläßt, dass Dilation ja eher zu den intimeren Handlungen zählt und die in der zweiten Hälfte bereits dreimal täglich stattfinden soll. Ich persönlich habe da wenig Hemmungen, aber es hängt halt in diesem Fall von 2 Personen ab. Ein weiteres Hotelzimmer kostet weitere rund 1000,-, wenn man die ganze Zeit bleibt. Im Zweifelsfall ist das aber nicht erforderlich. Miriam hat mich begleitet und war erst den dritten Tag nach der OP das erste Mal im KH, sie ist etwas später gekommen. Das ist auch ein Aspekt: Für die Patientinnen ist ein Direktflug erste Wahl. Eine Begleitperson kann auch über eines der arabischen Länder fliegen und damit viel Geld sparen. Es ist auch nicht erforderlich, dass die Belgeitperson die ganze Zeit hier bleibt. Aber bis Ende der zweiten Woche nach der OP ist das sicher hilfreich.
Es geht natürlich auch ohne Belgeitperson - wie gesagt, die meisten machen das so. Dann sollten aber oben bei den ersten Fragen oben wenige Schwierigkeiten sein, dann ist das auch vertret- und machbar. Wer psychisch stabil ist, selbstbewußt, kontaktfreudig und über ein wenig Englisch spricht, der kann auch alleine kommen. Umso wichtiger ist dann jedoch, in der Community Anschluß zu suchen. 4 Wochen ohne soziale Kontakte werden sonst der Horror!
Ich selbst wollte ja auch alleine kommen, weil ich niemanden gefunden habe, der mitkommen wollte. Erst Ende Dezember habe ich dann Miriam gefunden, die sofort bereit war. Im Nachhinein kann ich sagen: Es wäre alleine gegangen, aber zu zweit war es viel schöner. Und wenn ich wirklich viele Schmerzen gehabt hätte oder mehr Komplikationen, vielleicht auch mehr Zwang zur Bettruhe - dann wäre die Unterstützung auch wirklich sinnvoll gewesen.

Was man einpacken sollte

Alles was mit Medizin und Nachsorge zu tun hat, kann getrost zu Hause bleiben. Alle Medikamente und Hilfsmittel, die gebraucht werden, gibt es von der Supornclinic. Einiges muss man sich bei Bedarf selbst nachkaufen, ist aber auch kein Problem und billiger als in Deutschland (z.B. Einmalunterlagen und Binden). Also bleibt eigentlich erst mal nur das, was man zum Anziehen und fürs Badezimmer braucht. Notebook, eBook-Resader, Smartphone etc. auch. Strom gibt es hier aus amerikanischen Steckdosen, da braucht man eigentlich keinen Adapter mitnehmen. Mehrfachstecker oder Verlängerungskabel gibt es bei Bedarf im Hotel, im Hospital gibt es welche im Zimmer. Ein Tip: Nutzt nicht die gesamten 20 kg aus sondern laßt genügend Platz für Dinge, die man hier kaufen kann (Kleidung, Taschen, Andenken...) bzw. die man von der Supornclinic mitbekommt. Allein letzteres macht bereits rund 3 kg aus, vielleicht sogar etwas mehr.

Was getrost zu Hause bleiben kann

Alles was warm ist. Hier ist es das ganze Jahr über immer über 30° warm und meist mit hoher Luftfeuchtigkeit - da ist Sommer pur angesagt. Wer im Winter fliegt sollte sich nach dem Zwiebelschalenprinzip anziehen. So, dass man nach der Ankunft in Bangkok gut auf Sommer umstellen kann. Wer in Ffm gebracht und gehlt wird kann die Winterjacke auch direkt in Deutschland lassen. Je nach Jahreszeit kann ein Schirm sinnvoll sein. Wenn es regnet kann das auch häufig sehr stark ausfallen, in der Regenzeit (bei uns Sommer und Herbst) auch lang anhaltend. 

Was man zu Hause vorbereiten kann

Man braucht ein Bett, auf welches man sich halb liegend für die Dilation legen kann (45°). Also mit Kissen oder so, aber nicht zu steil. Als Schutz für das Bett hat sich hier ein Wachstuch bewährt, ca. 1 x 1,5m groß. Ein gewisser Vorrat an Einmalunterlagen und Binden ist sicher nicht schlecht. Küchenkrepp zum Abwischen der Finger und Dilator. Eine Vaginaldusche wird später gebraucht, wer mag kann aber nach der Rückkehr auch direkt von der dicken Spritze auf die professionellere Variante umsteigen, wenn die bereits besorgt ist. 

Die Liste ist sicher nicht vollständig. Wer noch Anregungen hat oder Ergänzungen oder auch Fragen: Scheut Euch nicht die über die Kommentare zu stellen!


3 Kommentare:

  1. Hallo Sandra auch wenn ich die OP nicht in Thailand machen möchte, finde ich deine offene und ehrliche Art darüber zu schreiben und deine Tips für alle die, die die OP bei Dr. Suporn machen möchten, sehr gut. Das findet man so ja eher selten, das auch über mögliche Komplikationen und die aufwendigere Nachsorge
    berichtet wird. Weiter gute Besserung u. Liebe Grüße Kerstin Lütz

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  2. Hallo,

    ich finde deine Posts auch sehr interessant und toll geschrieben. Auch helfen sie mir in meinem eigenen Prozess, ich stehe erst kurz vor der HRT.
    Alles Gute und gute Besserung!

    Liebe Grüße aus Berlin
    Lara

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  3. I brought a large bathroom towel from home. Very useful for sitting/sleeping on in your bedroom. It is embarrassing to make a mess of the hotel sheets and towels (perhaps this is because I am British :-)) I wish I had brought 2. I knew about almost everything but nobody every wants to mention the SLIME.

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