Samstag, 15. März 2014

Zweite Nachuntersuchung und Bilder

Die erste Nachuntersuchung fand am Sonntag abend durch Dr. Cerda statt, ein Mitarbeiter von Dr. Di Maggio. Das war mit einmal die Schwellungen abtasten und die Nähte kontrollieren schnell vorbei. Die zweite Nachuntersuchung fand am 12.3. durch Dr. Di Maggio im Krankenhaus statt.

4 Tage nach der OP. Deutlich sind noch die
Schwellungen sichtbar.
Es wurden noch keine Fäden gezogen - die Quälerei ist also erst mal noch etwas hin. Auch sonst blieb es bei einer Kontrolle der Schwellungen und Nähte. Letztere sehen überall sehr gut aus. Die Stirn sowie Kiefer, Wangen und Kinn / Hals sind noch recht stark geschwollen, der Bereich um die Augen herum ist hingegen sehr gut abgeschwollen. Noch einen Tag vorher hatte ich solche Tränensäcke, dass ich die Wassereinlagerungen spüren konnte wenn ich den Kopf schüttelte. Ein eher unangenehmes Gefühl.

Für mich standen nun aber auch ein paar ganz praktische Fragen an. Per Mail hatte ich mich bereits am Wochenende die Erlaubnis verschafft doch wieder ganz im liegen zu schlafen. In halb sitzender Position ist einfach nur Quälerei und länger als eine Stunde konnte ich das am Stück nicht aushalten. Ich hatte mich aber noch nicht getraut mich auch mal auf die Seite zu legen. Und jetzt die schöne Auskunft: Darf darf ich vorsichtig machen, am besten wäre es mit einem Stirnband, welches die Ohren davor schützt umgeknickt zu werden. Ausprobiert habe ich es schon, aber richtig bequem ist das auch noch nicht. Das drückt halt nicht nur auf die Nähte, sondern auch auf den Bereich der Stirn, was einfach etwas unangenehm ist. Also brauche ich als passionierte Seitenschläferin noch etwas mehr Heilungszeit.
Besondere Obacht muss ich auch auf die Nähte im Mund machen (Zahnfleischrandschnitt im Unterkiefer). Der Bereich muss nach jeder Mahlzeit gut gespült werden und jegliche Essenreste müssen da raus. Am Anfang war das Essen noch sehr beschwerlich, am besten war sehr weiche Kost oder solche, die sehr klein geschnitten war. Inzwischen geht es wieder fast normal, lediglich fest zubeißen ist (noch) nicht.

Die Schwellungen habe ich 2 Tage nach der OP angefangen mit Heparin-Salbe zu behandeln. Dadurch schwillt das Gewebe leicht wieder ab, aber den ganzen Hals runter ziehen sich jetzt die gelben Überreste der Blutergüsse aus dem Gesicht. Inzwischen sieht das Gesicht von ein paar kleinen gelben Stellen abgesehen wieder farblich normal aus. Vom Profil her wird sich jedoch noch sehr viel verändern. Die Schwellungen in den Wangen und dem Kiefer geben im Moment noch ein rundlicheres Profil als es später wirklich sein wird. Gut zu erkennen ist die Öffnung der Augen durch die Stirnrekonstruktion, die deutlich veränderte Oberlippe und natürlich die veränderten Ohren (Kürzung der Ohrläppchen). Mein altes Gesicht bin ich wie gewünscht endlich los. Nach Jahrzehnten in denen ich es nicht ausstehen konnte. Ich bin gespannt auf das Endergebnis - was wohl so richtig erst im Sommer zu sehen sein wird.

Gespannt bin ich auf die Nase. Dr. Di Maggio wies mich explizit darauf hin, dass der Chirurg in Deutschland, der im Mai die Nase operieren wird, wissen müsse dass ich eine Stirnrekonstruktion hatte. Das weiß er aber sowieso schon. Und er würde empfehlen es geschlossen, d.h. durch die Nasenlöcher, zu operieren. Ich weiß, dass das jedoch anders beabsichtigt ist und auch notwendig ist. Die Nasenscheidewand muss begradigt werden um eine spätere Schiefstellung der Nase zu vermeiden. Und die Nasenspitze muss explizit stabilisiert werden, weil die sonst etwas absacken kann. Was ich bei ganz vielen von Di Maggio operierten Nasen auch genau so gefunden habe. M.E. macht er nicht ganz so schöne Nasen... Dafür ist der Rest umso besser.

Eigentlich hätte am 13.3. die zweite FFS sein sollen. Durch das Zusammenfassen in einer Operation ist das nun ausgefallen. Eine für mich nicht ganz unwesentlich Frage ist jetzt die, ob ich auch eine Woche früher zurück nach Hause kann. So richtig wollte er sich noch nicht festlegen, die Entscheidung wird bei der nächsten Nachuntersuchung durch ihn am Montag oder Dienstag getroffen. Hierbleiben wäre ein Stück mehr Sicherheit, außerdem könnte ich in dieser Woche auch noch etwas von Buenos Aires sehen. Nach Hause fähren hieße auch meine Kinder früher wieder sehen und auch zu Hause wieder für Entlastung sorgen. Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust. Und dabei ist die Frage, ob Iberia überhaupt umbuchen kann noch gar nicht geklärt. Schon gar nicht die Kosten, die damit unter Umständen verbunden sind.
 
9. Tag nach der OP. Langsam verschwinden die ganz
großen Schwellungen. Leider etwas unscharf. :(
Dr. Di Maggio ist übrigens von seinem Werk selbst begeistert. Wobei man ihm eine gewisse Egozentrik sicher nicht absprechen kann. Er freut sich besonders an der gelungenen Stirn, die doch aufgrund der Verhältnisse in der Stirnhöhle ("horrible!") wohl eher etwas schwierig war. Ich habe die Bilder von der OP gesehen - das ist da schon ziemlich zerklüftet. Allerdings fehlt mir da natürlich auch der Vergleich. Zeigen werde ich solche blutigen Bilder hier natürlich nicht.
 
Eine andere interessante Aussage war die, warum in der rechten Wange eine kleine "Beule" ist. Die Struktur wird sich mit der Heilung wieder anpassen, so 100% weg wird die aber wohl nicht gehen. Das ist wohl Folge der Epilationsbehandlungen, die die Hautstruktur auch in tieferen Regionen verändern. Durch jeden Elektrolysestoß entsteht im Haarkanal eine kleine (in der Regel unsichtbare) Narbe, die großflächig die Hautstruktur verändern. Darum empfiehlt Dr.Supon an ganz anderer Stelle, nämlich im Intimbereich, auf jegliche Epilation bis nach der SRS zu verzichten. Di Maggio meinte da könnte man unter Umständen etwas mit Filler machen. Das werde ich sicher nicht tun. Für die Feminiserung hat das ja gar keine Auswirkungen mehr, das ist wirklich reine Schönheitschirurgie.
 
Es bleibt spannend. Jeden Morgen freue ich mich beim Aufstehen darauf mich wieder im Spigel zu entdecken. Es ist jeden Morgen etwas anders...

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